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SCHALOM ICH BIN MENTSH Reiseberichte

Der Dokumentarfilm handelt von der ukrainischen Stadt Czernowitz, die einen wichtigen Erinnerungsort des osteuropäischen Judentums darstellt. Es wurden Zeitzeugen in Filminterviews zu den Veränderungen im Leben der jüdischen Gemeinde und zum Zusammenleben jüdischer und nicht- jüdischer Bevölkerungsteile vor, während und nach dem II.Weltkrieg befragt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die heutige Einstellung der Bewohner Czernowitz` den Juden, ihrer Tradition und Geschichte gegenüber, gelegt.

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Der Dokumentarfilm handelt von der ukrainischen Stadt Czernowitz, die einen wichtigen Erinnerungsort des osteuropäischen Judentums darstellt. Es wurden Zeitzeugen in Filminterviews zu den Veränderungen im Leben der jüdischen Gemeinde und zum Zusammenleben jüdischer und nicht- jüdischer Bevölkerungsteile vor, während und nach dem II.Weltkrieg befragt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die heutige Einstellung der Bewohner Czernowitz` den Juden, ihrer Tradition und Geschichte gegenüber, gelegt.

REISEBERICHTE

ENDLICH IN DER UKRAINE!

Um 06:15 Uhr fuhren die deutschen Schüler in Stralsund am Bahnhof los und trafen dann die zweite Begleitperson in Berlin am Bahnhof „Micha“. Dort stiegen auch noch zwei weitere Schüler zu. Sobald wir im Zug nach Krakau saßen begannen wir auch gleich mit der Arbeit, das heißt wir erarbeiteten in Gruppen Fragen für die Interviews und versuchten einige Ideen für den roten Faden unseres Filmes zusammen zu tragen.
Selbst die Zugfahrt in ein, für die meisten  von uns  unbekanntes Land war ein einziges Abendteuer.

Nach einer 36 stündigen Fahrt kamen die deutschen Schüler müde und ausgelaugt in Czernowitz an. Nachdem wir an der Schule angekommen waren, wurde uns der Plan für die nächsten Projekttage mitgeteilt. Danach wurden wir mit unseren Gastschülern bekannt gemacht, dann  gingen wir einzeln in die Familien. Nach einer kleinen Ruhepause gingen die Gastfamilien mit ihren Tauschkindern entweder in die Stadt und unternahmen etwas oder sie blieben zuhause und spielten dort Gemeinschaftsspiele. Einige der Teilnehmer gingen in ein Kaufhaus und andere machten Touren durch die wunderschöne Stadt.

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STARTSCHUSS…DREHBEGINN…KAMERA LÄUFT

Am ersten Tag ging die Arbeit schon richtig los. Zur Vorbereitung teilten wir die Jugendlichen in zwei Gruppen ein, einmal in die Technikgruppe und in das Redaktionsteam, wobei beide Teams eine wichtige Rolle spielten. Der Technikgruppe wurde in kurzen Zügen der Umgang mit der Kamera beigebracht. Hingegen beschäftigte sich die Redaktionsgruppe mit dem Erstellen des Fragenkatalogs für die Interviews. Als erstes wurden alle wichtigen Fakten zum Thema Fragenkatalog zusammen gefasst in dem sich alle an einem aktiven „Brainstorming“ beteiligten. Wir brainstormten so lange bis alle Blätter mit Fragen und Ideen vollgeweht waren. Wir entschieden, dass unser Film über das jüdische Leben in Czernowitz handeln sollte. Auch über Menschenrechte und Antisemitismus wollen wir etwas herausfinden. Und anschließend wurden die ersten Fragen zusammen getragen. In der Zwischenzeit befasste sich das Kamerateam weiter mit dem Umgang mit der Kamera.

Nach der Mittagspause trafen wir uns alle im Museum der Jüdischen Kultur und begannen dort unser erstes Interview mit Ailika Wülfing. Danach trafen wir im Museum noch Deutsche Besucher die wir dann auch noch interviewten. Das alte Ehepaar aus Bayern war sehr aufgeregt, als wir die Kamera auf sie richteten und sie merkten gar nicht, dass wir selbst viel aufgeregter waren, da es für uns das erste Interview des Lebens war. Ha, aber wir waren schon richtige Profis (fast) und sie fragten, wann man unseren Film im Fernsehen sehen kann. Bald, sehr bald! Nur noch ein bisschen Geduld.

Am Abend waren wir alle sehr müde aber auch stolz, weil wir den ersten Tag so gut überstanden hatten. Wir trafen uns alle noch einmal in der Schule um den heutigen Tag auszuwerten. Anschließend besprachen wir den nächsten Tag.

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SYNAGOGE – ECHT FASZINIEREND!

Am zweiten Tag lag eine große Herausforderung vor uns. Wir waren natürlich weiterhin auf der Suche nach jüdischem Leben in Czernovitz. Es stellte sich leider zuvor schon heraus das, dass gar nicht so einfach ist, denn nach nur einer noch aktiven Synagoge in einer 300 000 Einwohnerstadt zu suchen ist, als wenn man nach einer Nadel im Heuhaufen sucht. An diesem Morgen erlitten wir einen Kulturschock. Wir mussten schon um 6.00 Uhr bereit vor der Synagoge warten, um keine interessanten Eindrücke zu verpassen. Zudem war es fürchterlich kalt und alle waren müde. Als es dann endlich hieß, dass wir eintreten durften waren alle erleichtert. Dann suchten wir einen Platz für unsere Technik und erlitten sofort einen Lachanfall.

DER SPEKTAKULERE WODKAFLASCHENVORFALL

Beeindruckt vom Farbenreichtum der Synagoge und Ritualen der Betenden verhielten sich die Interviewer und Kameraleute vorsichtiger als sonst. Neben dem auch so heiligen und reich verzierten Altar fielen uns halblehre aber auch volle Wodkaflaschen ins Auge. Wodkaflaschen? – Ja, Wodkaflaschen! Spätestens in diesem Moment wurde auch dem letzten bewusst, dass wir uns in der Ukraine befinden. Dieser Vorfall kam uns sehr gelegen, da er uns ein wenig die Aufregung nahm. Nachdem wir dann alle einmal geschmunzelt hatten konzentrierten wir uns dann aber wieder vollkommen auf die Dreharbeiten.

Alle setzten sich leise hin und warteten. Einer von uns hatte fürchterlich mit der Schlafkrankheit zu kämpfen, was so viel heiß, dass wir ihn kräftezehrend wach halten mussten. Trotz der Müdigkeit aller entging uns natürlich die Schönheit des Gebäudes nicht. Der erste Eindruck von der Synagoge war für alle gleich, gleich faszinierend. Die Räume waren sehr pompös geschmückt, mit Gemälden an den Wänden, Ornamenten und schweren Vorhängen an den Fenstern. Das Gebäude war in zwei Räume geteilt, in einen großen reich verzierten Raum und einen, in dem der Gottesdienst stattgefunden hat. In der Synagoge beten die Frauen getrennt von den Männern. Die Frauen können das Gebet des Rabbiners nur durch ein Fenster begleiten. Spätestens nach dem nächsten  lustigen Vorfall konnte unsere Schlafmütze kein Nickerchen mehr halten, denn er wurde von einem bisher unbekannten Geräusch geweckt.

EIN HANDYVERBOT FÜR DIE SYNAGOGE?

Obwohl anfangs alles sehr streng zu sein schien, sodass wir uns kaum trauten nur ein Mucks von uns zu geben, löste sich die ganze Spannung in einem gemeinsamen Kichern auf. Der Auslöser dafür  war, das unverhoffte aber fröhliche Klingeln eines Handys. In den Köpfen des gesamten Drehteams entstand ein und dieselbe Frage: „Oh Gott, ist das jetzt mein Handy?“. Doch zwei Sekunden später kam ein völlig entspannter Rabbiner  aus dem Betraum. Ohne sich stören zu lassen, redete er mit seinem Gesprächspartner. Später haben sich die deutschen Schüler sagen lassen was der Inhalt des Gesprächs war, denn die Deutschen haben gedacht er habe den Gesprächspartner „abgewimmelt“. Die ukrainischen Schüler haben das verneint und gesagt, dass er ein vollkommen vernünftiges Gespräch geführt habe. Spätestens dort wurde uns klar, dass es Juden durchaus wichtig ist zu ihrem Glauben zu stehen, aber sie sind doch auch nur Menschen.

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JÜDISCHE SCHÜLE, JÜDISCHES MUSEUM – WIE SIEHT’S AUS ?

Heute schien es als stände eine fast unlösbare Aufgabe vor uns. Wir haben versucht das vom Vortag mitgeschnittene Interview, von dem spontan befragten Juden, zu transkribieren. Dies stellte sich leider als fast unmöglich heraus, denn er hat sehr leise und undeutlich gesprochen. Nach einer ziemlich langen Zeit waren die ukrainischen Schüler fertig, fertig mit den Nerven. Leider hatten sie schlechte Neuigkeiten für unseren Film, denn das Interview enthielt keine wichtigen Informationen. Wir beschlossen das, wir das Interview nicht verwenden werden.

Bevor das nächste Interview begann trafen sich noch einige von uns an der Czernovitzer Schule um schon einmal unsere grauen Gehirnzellen zu aktivieren um für die anstehenden Fragenkataloge  vorzuarbeiten. Am Vormittag stand ein Interview mit der Direktorin der jüdischen Schule, Ludwiga Pawliwna, auf dem Plan.  Die Fragen auf Ukrainisch, über ihrer Schule, hat sie mit Bravur beantwortet. Sie erzählte uns davon, dass an ihrer Schule Hebräisch unterrichtet wird.

Das zweite sehr interessante Interview an diesem Tag war mit Klejman Lew Isajovytsch. Dieses Treffen wurde mit zwei Kameras parallel aufgezeichnet. Am gleichen Abend kamen alle ukrainischen und deutschen Schüler zusammen, denn wir hatten eine Grillparty im Freien. An diesem wunderschönen Abend hatten wir super Wetter und alle hatte unwahrscheinlich gute Laune. Die Ursachen dafür waren zahlreiche lustige Ereignisse.

DAS GROSSE WASSERSPECKTAKEL

Als ich zufrieden und erleichtert von der Toilette kam, sah ich einige Mädchen, darunter auch meine Gastschwester, die gerade Tomaten für den Grill gewaschen haben. Ich ging ein wenig näher ran und da fiel mir auf, dass sie sich gegenseitig mit dem Wasser des Brunnens ärgerten. Mir war das natürlich zu kindisch, wenn schon, denn schon. Um ein wenig Stimmung in die Runde zu bringen, hielt ich meine Hand kurz entschlossen unter den Wasserstrahl. Nur wenige Sekunden später war das erste Mädchen von oben bis unten nass. Um die Tomaten aus der Schussbahn zu nehmen brachten wir sie zum Grillplatz. Einige fragten mich, warum wir alle so nass seien und kamen mit zum Brunnen. Als alle komplett durchnässt waren, setzten sie sich auf die Wiese um zu trocknen. Ich fühlte mich gut, da ich alle nass gemacht habe. Wir lachten und spielten noch ein wenig Gitarre, später aßen wir zu Abend.

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MENSCHENRECHTE, JUDENRECHTE –ERFAHRUNGEN DER ZEITZEUGEN

Morgens um 9:30 Uhr kamen wir pünktlich an der Schule an. Doch was war das? Wir mussten feststellen, dass wir in einer schrecklichen Situation waren. Die Schule war verschlossen! Uns blieb also nichts anderes übrig, als uns einfach auf eine grüne Wiese in die Sonne zu setzen. Dort wurde die Redaktion dann in zwei Gruppen geteilt, damit wir schneller die Fragen für die nächsten Interviews erarbeiten.

Das erste Interview, was anstand war um 11:00 Uhr mit Max Schickler bei ihm zuhause. Er war ein Einwohner Czernovitz der flüssig deutsch sprach. Anschließend hatten einige Leerlauf bis um 14:00 Uhr, in dem sie sich die wunderschöne Stadt anschauten, weil um 13:00 Uhr bereits das nächste Interview anstand. Dieses Interview war mit Felix Zuckermann, er war der Sohn von Frau Zuckermann, die durch den Dokumentarfilm Herr Zwilling und Frau Zuckermann bekannt geworden ist. Er ist ein Lehrer an dem Gymnasium 1.Er erzählte etwas Interessantes zu unserem Thema.

Am Nachmittag verabredeten wir uns alle im Stadtpark. Eine Gruppe führte das Interview mit Pan Henadij Anatolijovytsch, einem Mitglied von „Amnesty-International“ statt. „Amnesty- International“ . Er war ein Mann der sehr jung aus sah, trotzdem schon zwei Kinder hatte. Das kuriose war jedoch dass das Interview in einer kleinen Eisbar stattfand.

Die anderen machten im Park die Passanten- Interviews und drehten Schnittbilder. Dies erwies sich jedoch als relativ schwierig, da die Passanten nicht mit uns reden wollten, aber die Schnittbilder waren sehr schön, da es im Park sehr schöne Kulissen gab, wo man gut drehen konnte, wie z.B. der große Brunnen in der Parkmitte oder ältere Herrschaften die auf einer Bank Schach spielten.

Dieser Tag endete  um 18:30. Später trafen wir uns alle selbständig im Park, am See, um noch einen gemütlichen Abend zu erleben.

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DIE LETZTEN INTERVIEWS

Am fünften und vorletzten Projekttag trafen wir uns um 10:30. Eine halbe Stunde später als geplant, da es Sonntag war, zur Erinnerung wir waren in der Ukraine. Da wir keinen Schlüssel hatten und es ja Wochenende war, mussten wir die Redaktionssitzung wieder einmal  nach draußen verlagern

An diesem Tag fanden die letzten wichtigen Interviews statt. Das erste Interview war am Vormittag, mit einem jüngeren Rabbiner. Danach hatten alle eine gemütliche Mittagspause, andere hatten leider nur eine sehr kurze Mittagspause, da das nächste Interview ein wenig komplizierter war. Das am Mittag anstehende Interview hatte seine Eigenarten, denn es war mit dem Zeitzeugen Nagirner Mark Lwowitsch und Donenfeld Dawyd Solomonowytsch statt. Die Besonderheit an diesem Interview war, dass es in einer Stadt namens Storozhynez, etwa 30 km von Czernowitz entfernt, stattfand, das heißt wir mussten uns gedanken machen wie wir dort hingelangen, da es mit dem Bus unmöglich war mit der ganzen Technik. Ein Mädchen fragte ihren Vater, ob er für uns sein einziges Wochenende im Monat opfert um uns zum Drehort zubringen.

Das letzte Interviewe in der Ukraine was sehr faszinierend, denn es fand auf einem verlassenen Jüdischen Friedhof statt, was auch ein wenig unheimlich gewesen war. Das Interview führte ein Mädchen aus unserem Team mit Miriam Taylor, diese Frau lebt in den USA und kommt regelmäßig in Länder, mit Jugendlichen aus aller Welt, um Jüdische Friedhöfe zu reinigen, aber auch jüdische Gemeinden zu mobilisieren sich besser im Alltag zu repräsentieren.

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AUF DER SUCHE NACH EINEM JUDENWITZ

Wir teilten uns am Vormittag in 2 Teams ein. Eins der Teams drehte mit der ROK-TV Kamera Schnittbilder an den alten Synagogen. In dieser Gruppe wechselten sich Marina und Stefan (mit Hut …. da der Name Steffan bei uns ein Sammelbegriff war) an der Kamera ab, Isa übernahm den Ton. Wika, Kristina, Karina und haben die Fragen an vorbeigehende Passanten gestellt und Maria war Set AL.

Kurz vor dem letzten Drehortwechsel gab es eine sehr aufregende Situation. Karina klappte ab und das Team musste sie in Begleitung von Wika nachhause schicken. Zum Glück ging es ihr am Nachmittag wieder besser. Da die Gruppe weitere Interviewer vor Ort hatten konnten sie trotzdem mit dem drehen fortfahren. Nach einer Mittagspause, die unter anderem durch leichten Regen geprägt war, drehte die Gruppe die letzten Bilder an der ehemaligen Synagoge, die heute das Kinotheater in Czernowitz darstellt.

Die zweite Gruppe  drehte Schnittbilder in der Kobeljanskaja Straße, der ehemaligen Herrengasse. In dieser Gruppe war Anne für die Kamera zuständig. David und Ola haben die Interviews mit verschiedenen Passanten geführt. Juliane war Set AL und Stefan übernahm den Ton.

Tausendmal versuchte die Interviewgruppe, irgendeinen Judenwitz aus dem Munde der zufälligen Czernowitzer zu ziehen, aber ihre Bemühungen erwiesen sich als vergeblich. Dafür gab es ganz verschiedene Gründe. Einige waren zu schüchtern, die anderen trauten sich nicht, für die Kamera zu sprechen, den meisten fiel nichts ein. Schade, weil wir unsere künftigen Zuschauer zum Lachen bringen wollten, wohl wissend, dass Witze auch ein wichtiger Teil der Judenkultur sind.

Am Nachmittag trafen sich alle in der Schule um eine letzte Redaktionssitzung ab zu halten, diese wurde dann von Isabell und Anne mit beiden Kameras aufgezeichnet, den Ton übernahm abermals Stefan. Nach einigen abschließenden Worten wurde dann ein Ausschnitt aus einem Theaterstück der Ukrainischen Schüler auf dem Schulhof aufgeführt und auch aufgezeichnet. Hierbei übernahm Stefan wieder den Ton, Anne und Stefan mit Hut waren an der Kamera.

Abends trafen sich abschließend alle Teilnehmer im Park.

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URLAUB WAR GESTERN – HIER UNSER DREHPLAN

02.08.2011,DIENSTAG
14:30 Ankunft Bahnhof
17:00 Freizeit bei den Gastfamilien

03.08.2011,MITTWOCH
09:00 Kennenlernrunde. Drehplanerstellung für die kommenden Tage | Schule
14:00-15:00  Jüdisches Museum. Treffen mit der Freiwilligen  AJLIKA WÜLFING

04.08.2011,DONNERSTAG
7:30-09:30 Gebet in der alten Synagoge
09:30-10:30 Interview mit dem alten Rabbiner NOACH ANATOLIEWYCH
10:00-14:00 Fragenkatalog für LJUDWIGA PAWLIWNA  LEV ISAJVYTSCH KLEJMANN

10:40-12:00 Jüdische Gemeinde Chesed Schuschana Haupt der Gesellschaft von ehemaligen KZ Häftlingen  JOSYP ABRAMOWYTSCH BURSUK
11:00-14:00 Transkription und Übersetzen von Interviews

05.08.2011, FREITAG
10:00-15:00 Übersetzen und Transkription

10:00-15:00 Schnittbilder

11:00-12:00 Interview mit der Frau Direktorin LJUDWIGA PAWLIWNA  Jüdische Schule
13:00-14:00 Interview mit dem Haupt der Jüdische Gemeinde in Czernowitzer Gebiet LEV ISAJOVYTSCH KLEJMANN

15:30 Grill-Party    Museum „im Freien“

06.08.2011, SAMSTAG
10:00-18:00 Transkriptionen und Übersetzen von Interviews
11:00-12:00 Interview mit dem Zeitzeugen MAX SCHICKLER
13:00-14:00 Interview mit dem Zeitzeugen FELIX ZUCKERMANN
15:00-16:00  Interview mit GENADIJ ANATOLIJOWYTSCH PAN (Amnesty International)
16:00-18:00  Schnittbilder. Interviews mit den Passanten.

07.08.2011, SONNTAG
10:00-18:00 Transkription und Übersetzen von Interviews auf der Straße.
11:00-12:00  Interview mit dem jungen Rabbiner MENACHEM MENDEL GLITZENSTEIN
12:00-18:00 SCHNITTBILDER    Friedhof 15:00
13:00-15:00 Interview mit dem Zeitzeugen MARK LWOWYTSCH, NAGIRNER
KZ überlebender
16:00 Interview mit der Leiterin vom Sommercamp MIRJAM TEJLOR

08.08.2011, MONTAG
10:00-18:00 Interviews auf der Straße, SCHNITTBILDER
10:00-18:00 Transkription und Übersetzen von Interviews
14:00-16:00 Theaterstück „Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger, Paul Celan und Rose Ausländer”  dargestellt von den Schülern des Gymnasiums 1.

09.08.2011, DIENSTAG

Freizeit bei den Gastfamilien
19:02  Heimfahrt

DAS LANGERSEHNTE WIEDERSEHEN

Nach zwei nicht enden scheinenden Monaten trafen wir uns endlich wieder. Auch wenn das 22 Jahrhundert uns die Möglichkeit bietet uns über Facebook und E-Mails auszutauschen, war das Wiedersehen ebenso emotional wie der Abschied. An der Bushaltestelle in Sellin lagen wir uns erneut in den Armen, die tränen kullerten bei einigen, während andere mit einem rekordverdächtigen Lächeln über beide Backen strahlten. Wie in der Ukraine gelernt übernahmen die Jungs so viele Koffer wie möglich. Die schweren Koffer die teilweise mehr wogen als die schlanken Besitzerinnen wurden mit dem Auto zum Camp gefahren. Schon am Samstag begann das übliche Lagerleben .Essen und Arbeiten, die wichtigsten Dinge im Selliner Jugendcamp. Nach der Arbeitseinteilung folgten die Transkription und die Übersetzung der ukrainischen Interviews. 92 Seiten gesprochenes Material mussten nach dem nervenaufreibenden transkripieren durchgearbeitet werden. Während sich Stefan vor- und nachmittags mit 2-3 Schüler traf, um die ersten Szenen zu schneiden, tagte die Redaktionssitzung fast durchgängig, um die 92 Seiten nach den wichtigsten, interessantesten und die lustigsten Passagen zu durch suchen. Nach dem Durchsuchen folgte das Ordnen um einen Rotenfaden, den wir in der Ukraine nur schwer zu finden vermochten, zu konstruieren und den Leuten am Laptop beim schneiden das Leben zu erleichtern. Bis zum Mittwoch war bereits ein Trailer fertig.Außer Arbeit gibt es leider nicht viel was gemeinsam unternommen wurde, bemängelten einige der Schüler. Was nicht bedeutet dass wir uns nicht bemühten die Zeit so unvergesslich wie möglich zu gestalten. Oft waren wir zusammen am Ostseestrand und haben das Rauschen des Meeres genossen und einfach mal ein paar Minuten nur relaxt. An anderen Tagen haben wir im Camp gesessen und lauthals gesungen, Gitarre gespielt oder einfach nur zu gehört. Jeden Morgen machten sich die Frühaufsteher auf den Weg zum Strand, sie joggten im Sand hin und her, sie sagten dass verschaffe ihnen gute Laune und positive Energie für den Tag, für die Langschläfer völlig unverständlich. Wir waren ausserdem noch in der Schwimmhalle. Und zeigen den Ukrainern die wunderschöne Insel.

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DIE DREIZEHNTE TAT VON HERKULES

Wir hatten einen riesen großen Batzen an Arbeit vor uns, denn wir mussten ca. 70 Seiten Transkriptionen sichten. Als wir die Papiere in die Hand bekamen, erschien auf jedem einzelnen Gesicht ein Lächeln und ein bisschen Missmut. Am aller ersten Tag waren alle bei der großen Redaktionskonferenz waren alle noch voller Elan. Nur das Wetter hat nicht mitgespielt. Draußen sind nicht nur die Buchenblätter von den Baumen geweht, sondern auch die kostbaren Transkriptionen. Trotzdem haben wir es geschafft sie zu bändigen und waren voller Feuereifer bei der Sache. Als wir mit diesem Schritt fertig waren konnten wir die Arbeit am Schnitt fortsetzen. Sofort beteiligten sich jeweils zwei Schüler, ein ukrainischer- und ein deutscher, bei der Auswahl passender Filmausschnitte. Parallel dazu lief die Titelauswahl, indem wir mit einem Brainstorm angefangen haben dabei kamen sieben tolle Titel heraus. Die besten zwei, „Von Davidsstern beleuchtet“, „Schalom ich bin Mensch“. Aber der Beste wurde einstimmig gewählt. -Schalom ich bin Mensch- Diesen faszinierenden Titel fanden alle so sinnvoll und passend, dass wir glaubten uns würden die Tränen kommen. Aus diesem großartigen Ereignis schöpften wir die neue Kraft weiter zu arbeiten. Weitergehend beschäftigten sich einzelne Schüler z.B. mit dem schneiden des Trailers und dem zusammen fügen einzelner Interviewausschnitte. ACHTUNG! Jetzt kommt ein Geheimnis. Während wir einen ganzen Tag alle durchgehend am Film gearbeitet haben, nahmen wir uns einfach ein paar Brötchen aus der Küche. Soooooorrrrryyyyy Koch aber dein Essen schmeckt zum ko#zen, der Hunger hatte uns einfach attackiert.

DAS BESTE ZUM SCHLUSS

Als aller erstes bereiteten wir  den Teig vor. Man muss Wasser, Mehl, Eier, Öl, saure Sahne und eine Prise Salz zu einem geschmeidigen Teig  kneten.  Dies erforderte sehr viel Kraft, aber ein Glück hatten wir zwei starke ukrainische Frauen dabei die uns stark unterstützen indem sie dreierlei Füllung zubereitet. Die erste Füllung war Kartoffeln mit Zwiebel, Kartoffelkochwasser, Salz und Pfeffer.  Die zweite Füllung bestand aus  Sauerkraut und Pilzen. Dies wurde nur auf Wunsch von Herrn Koeck. Die letzte Füllung war mit Hackfleisch und zwiebeln. Der schwierigste Teil jedoch ist das man den Teig sehr dünn ausrollen muss. Dann muss man mit einer Tasse, Schüssel, Becher etz. Kleine Kreise ausstechen. Auf jeden  der Teigkreise wird eine Teelöffel große Menge der Füllung getan und die Kreise in der Hälfte zusammen geklappt. Wichtig ist das die beiden Enden gut zusammen gedrückt werden. Danach werden sie in kochendes Salzwasser gelegt so lange bis sie oben schwimmen. Danach werden sie Servierten mit Saurer sahne. Leider mussten wir eine sehr große Menge kochen die nicht sofort servierten  worden konnte. Und der Koch Klatschte sie einfach in eine Schüssel, darum klebten sie alle aneinander. Das machte unsere Ukrainische Lehrerin Romana Alexandrovna sehr traurig und zwei kleine Tränchen  tropften auf ihre Pel´meni. Trotzdem hat es uns allen so gut geschmeckt, dass alles alle geworden ist. Und einige werden sich bestimmt selber mal in der Deutschenküche ausprobieren. Und wenn sie noch nicht alle sind, dann essen sie noch heute.

Doch das Essen war nicht das größte Highlight an diesem Tag. Dann am Abend Stieg unsere lang ersehnte Teampremiere. Unser Film an dem wir so viele Wochen gearbeitet hatten war endlich auf der Leinwand zusehen. Gut zwei Dutzend neugierige Ukrainer und Deutsche saßen im Publikum und warteten gespannt auf das Ergebnis der harten Arbeit „Schalom ich bin Mensch“  ist der Titel des Films. Wir waren stolz und voller Begeisterung von unserem Werk.

EINE RUNDUM GELUNGENDE PREMIERE

Voller Vorfreunde auf den anstehenden Abend trafen sich alle Projektteilnehmer in der Regionalen Schule Adolph-Diesterweg. Um es den geladenen Gästen an diesem Abend so angenehm wie möglich zu machen, bereiteten wir zusammen mit unserer Schülerfirma das Büfett und die Theke vor. Als es dann endlich losging und die ersten Gäste eintrafen darunter die Schulklasse einiger Mitwirkenden, ein Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde Rostock, ein Stellvertreter des Jugendamtes Rügen und auch der Vorsitzende das Kreisverbandes M-V Rügen „Der Grünen“, startete der Sektempfang (mit Sekt und O-Saft). Komischer Weise war uns allen klar, dass das hantieren mit Tabletts nicht gut gehen konnte, schon das erste Tablett landete auf dem Boden. Mit einem lauten „Masseltoff“ aus der letzten Reihe, konnte das Fest beginnen und der Film starten. In einer entspannten Runde genossen alle die Vorstellung. Darauf folgte die Podiumsdiskussion, bei der uns das Puplikum mit Fragen löchern konnte. Mittendrin wurden wir zu einer weiteren Premiere in Rostock eingeladen. Wir schlugen uns tapfer. Danach wendete sich für zwei von uns das Blatt nicht wir waren die Interviewer sondern die Interviewten. Wir freuten uns da wir eine Menge positives Feedback bekamen. Das Büfett wurde eröffnet und wir ließen den Abend feuchtfröhlich ausklingen.

 EIN FILM GEHT UM DIE WELT

Wir waren alles sehr überrascht, das wir schon zwei Tage  nach der Premiere  einpaar E-mails anfargen bekommen haben, mit der Bitte den Film zu verschicken. Wer kann dazu schon nein sagen.

So ging noch in der selben Wochen der Film auf Reisen:

– Stuttgart

– Hannover

– London

Und nicht nur wir stellten den Film online , der lieber Herr Edgar Hauster stellten ihn auch auf seinen Block und schon ging es richtig los mir der Elektopost. Haben sogar einen E-Mail aus NYC erhalten. ;D

PREMIERE 2.0 IM LiWu ROSTOCK

Wir sind der Einladung der jüdischen Gemeinde aus Rostock gefolgt. Gemeinsam schauten wir uns den Film in einem richtigen Kino an. Der Landesrabbiner William Wolff (Jahrgang 1927) eröffnete die Veranstaltung mit einer kleinen Rede. Das ganze Kino war  voll, ca. 80 TN, u.a. unser Schulleiter, Jugendliche einer jüdischen Schule in Schwerin und der Leiter von rok-TV. Im Anschluss gab es noch eine Podiumsdiskussion. Alles zusammen ging die Veranstaltung über 3 Stunden und wir freuen uns schon auf ein gemeinsames Projekt mit den jugendlichen der jüdischen Gemeinde.

Partner und Förderer

– EUROPEAN FOR PEACE

– Stiftung Erinnerung -Verantwortung- Zukunft | evz

– Adolph-Diesterweg-Europaschule

– screenwriters berlin

– Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern

– rok-TV

– SKYPIE music production