Neue Chancen, auf der Kreuzung zwischen Liebe und Hass,
stellt den Abschluss der Bukowina Trilogie dar. Czernowitz, als wichtiger Erinnerungsort für das osteuropäische Judentum, dient als Kulisse für die Suche deutscher, ukrainischer, jüdischer und nicht-jüdischer Jugendlicher nach Gründen deserneuten Antisemitismus.
Hierbei wurde besonders auf die Frage nach der Bedeutung des Rechts auf Schutz vor Diskriminierung sowie auf Meinungs- und Religionsfreiheit gelegt.
Zusammen mit „Bukovina Style“ und „Shalom, ich binMentsh“ zeichnet sich ein Bild der Vergangenheit und Zukunft dieser geschichtsträchtigen Region.
REISEBERICHTE
+++ ZURÜCK IN DIE BUKOVINA +++
Patricia Pettirsch|Stefan Foth
Mit vollgepackten Taschen, einigen Erwartungen sowie mit der Angst des Ungewissen der kommenden neun Tage, trafen wir Stralsunder uns früh am Morgen des 22.07.2012, um 3:40 Uhr. Gut gelaunt aber viel zu zerknautscht starteten wir die Reise, schon total gespannt auf unsere Gastgeschwister und das Projekt.
Völlig entschlossen gingen wir zum Gleis 2, auf unseren Karten und an der Anzeige am Bahnhof stand es ja auch und setzen uns in den Zug der dort stand. Einige Minuten später bemerkten wir den Zug auf Gleis 1. Dieser erweckte unsere Aufmerksamkeit durch seine einladende Beleuchtung, die in unserem Zug wohl eingespart wurde. „Is´ halt ´ne Zeit des Energiesparens, die Deutsche Bahn springt halt auch mal auf´n Ökozug auf.“
Ein Mann der verdattert vom Zug auf Gleis 2 in den Zug auf Gleis 1 wechselte, weckte Anne und ihre Aufmerksamkeit. Prompt schaute sie nach ob wir wirklich im richtigen Zug saßen und bemerkte dass dies nicht der Fall war! Nun mussten wir schnell handeln, da der Zug in bereits 3 Minuten abfahren sollte und wir mussten, zusätzlich zu unserem eigenen Gepäck, noch die komplette Technik transportieren. Außer Atem kamen wir zum Glück noch rechtzeitig in dem Zug an, der nach einigen Sekunden bereits los fuhr. Nun begann unsere Reise in Richtung Berlin,wo wir auf weitere Mitglieder des Filmprojekts treffen sollten.
In Berlin angekommen, begaben wir uns erst einmal an die frische, von der Morgensonne gerötete Luft. Da Стёпа(Stefan Hut) die Lunge pfiff geschah dies im von uns verhassten Eiltempo. Während wir auf Micha und Jönna warteten vertrieben wir uns die Zeit und die Müdigkeit währenddessen mit Kaffee. Als neues Mitglied lernten wir Jönna kennen, die dynamische und taffe junge Frau brachte außer Eigenschaften die sonst nur Anne und Stefan besitzen, ein vom fehlenden Schlaf eingefallenes Gesicht und noch mehr ,,dämliche´´ Technik mit, die unsere Arbeit aber bald maximieren würde. Micha traf man mal wieder und dann rollten wir eigentlich auch schon Richtung Krakau. In Krakau angekommen stockten wir unsere Essensvorräte erst einmal auf, ohne Mampf kein Kampf. Erst mal herausfinden von wo unser Zug fährt. Hierbei trafen wir eine deutsche alte Dame, die die Probleme des Umsteigens mit uns teilte. Im Schlafzug angekommen, konnten wir uns erst einmal von der langen und anstrengenden Reise erholen und etwas Schlaf finden, bis die Passkontrolle uns aus unseren Träumen riss…
Früh um 6:00 Uhr (ukrainischer Zeit) in Lemberg angekommen, trafen wir auf Marina. Sie arbeitet am Gymnasium #1 als Deutschlehrerin. Marina begleitete uns von nun an bei unserer Reise und fungierte Gott sei Dank als Übersetzerin. Wir machten uns in Lemberg zuerst auf die Suche nach einem Restaurant um zu frühstücken. Fanden aber nur einen unheimlichen Keller Namens Kryjivka, für dessen Eintritt ein Passwort (Es lebe die Ukraine und es leben die Helden!) notwendig war, welches Marina vorher auf der Straße erfragte. Bei grusliger Atmosphäre fühlte sich damals wohl irgendeine militante Untergrundbewegung wohl. Von den Uniformen und Fotos an den Wänden konnte man jedenfalls nicht darauf schließen was das für eine Bewegung war. Der Ton und die Wortwahl klangen sehr nationalistisch, die Fahne über der Treppe zum Keller war jedoch eine anarcho-syndikalistische Fahne (schwarzrot). Wie dem auch sei unsympathisch war es auf alle Fälle und gegrillt wollten wir nicht werden, so machten wir uns schnell aus dem Staub als wir das Frühstück schnell herunter geschlungen hatten. (http://www. kryjivka.com.ua/)
Als wir endlich wieder an der frischen Luft waren, erfuhr Marina, im jüdischen Viertel, von einem Mann, dass gestern ein jüdisches Fest stattgefunden hat und eine Straße weiter einen alter Rabbiner wohnt. Als wir den Rabbiner gefunden hatten erklärte er sich bereit uns ein Interview zu geben. Das wir nach einer Menge von Dokumenten, in denen stand das wir seine Antwort nicht verfälschen dürfen, auch bekamen, da er in der Vergangenheit eine schlechte Erfahrung mit einem Interview gemacht hatte. In dem Interview erzählte er uns von dem Antisemitismus in der NS-Zeit und im Kommunismus sowie deren Folgen.
Nach dem Nerven aufreibenden Interview waren wir auf der Suche nach der ukrainischen Spezialität Warenicki, diejenigen die schon öfters in der Ukraine waren haben die gefüllten Teigtaschen schon sehnsüchtig erwartet. Vor einem Restaurant namens „White Lion“ sprach uns ein junger Mann an, vermutlich ein Student auf der Suche nach Touristen um Werbung für das Lokal zu machen. Eins muss man ihm lassen, der Typ hatte es echt drauf. Denn welches Restaurant kann schon von sich behaupten den größten Löwen Lembergs im Keller zu haben. Mal davon ausgehend dass der Westen der Ukraine in den nächsten Jahren der Erderwärmung, nicht der natürliche Lebensraum für afrikanische Wildkatzen werden wird! Neben einen flauschigen, riesigen Steinlöwen im Keller gab’s im „White Lion“ einen Haufen Warenicki, genug für alle 16 hungrigen Mäuler.
Da wir nicht mehr lange Zeit hatten, unseren Zug zu bekommen, bestellten wir uns Taxis.
Auf das Erste mussten wir nicht lange warten, auf das Zweite jedoch … -.-
Wenn je ein Mensch das Wort schlimm für die Beschreibung der steigenden Bierpreise einer Maß beim Oktoberfest benutzt haben sollte oder für den Tod von Micheal Jackson, müsste dieser Mensch ein neues Wort für das Taxifahren in Lemberg erfinden. Schlaglöcher in der Größe eines Kürbisses sind das Eine, bei maximaler Geschwindigkeit etwas anderes… Sachen raus! Jeder seine Techniktasche! Und in boltischer* Sprintermanier aufs aller hinterste Gleis!
Das Fazit was wir aus Lemberg auf unsere weitere Reise mitnahmen war, die spinnen die Ukrainer.
Die anstrengendsten Interviewpartner, die größten Kellerlöwen und die lebensmüdesten Taxifahrer.
Ein wenig Schlaf und 300km später erreichten wir, nach einer langen und anstrengenden Reise, endlich den Bahnhof in Czernowitz. Hier wurden wir unseren Gastgeschwistern zugeteilt und fuhren nun zu ihnen nach Hause, wo wir endlich in einem schönen bequemen Bett richtig schlafen konnten, gespannt auf den nächsten Tag…
*boltisch – von Usain St. Leon Bolt (21. August 1986 in Sherwood Content, Trelawny Parish) jamiakanischer Sprinter sechsfacher Olympiasieger und Weltrekordhalter
+++ ALLER ANFANG IST SCHWER +++
Wasja Rodiychuk|Stefan Foth
Der 24. Juli war der Anreisetag unserer lieben deutschen Freunde, die wir seit einem Jahr nicht gesehen, aber sehr vermisst haben und auch die neuen Gesichter interessierten uns sehr.
Am nächsten Tag waren schon drei Jungen neben den Hotel “Bukovina“, um die Technik (Kameras, Ton und Licht) in die Schule zu bringen. Die ist wirklich schwer!
Nicht umsonst fluchten wir und beschimpften wir oft genug die leblosen Gegenstände. In der Schule waren wir ganz nass. Da Stefan und die Technik zu spät kamen wussten die Deutschen wer die ersten Treffer beim Paintball spielen kassiert. Stefan hat ja schon im Zug davon gesprochen dass derjenige der zu spät kommt beim Paintball ordentlich ins Kreuzfeuer genommen wird. Tja damit hatte er wohl nicht gerechnet.
Um 10 Uhr hat unser Kennenlernen in der Schule begonnen. Jeder hat etwas über sich erzählt, das übliche halt was Jugendliche so erzählen am Dienstagmorgen, bin müde, wann ist Pause, was machen wir heute Abend. Dabei waren auch die Teilnehmer von vorigem Jahr. Sie haben eine Menge Erfahrung und werden sich sicherlich später als gute Berater auszeichnen. Der Altersunterschied war sehr hoch, ob das gut geht würde sich erst im Laufe der Woche zeigen. Die Arbeitsaspekte wurden erläutert und die Gruppeneinteilung riss schon die ersten geschlossenen Freundschaften gewaltsam entzwei.
Um 11 Uhr hat unsere Arbeit begonnen. Die Redaktion musste sich einen Arbeitstitel überlegen. Neben vielen Scherzen und sinnlosen Gedanken war eine Idee „Neue Chancen“. Die drei Aspekte: Antisemitismus, Menschenrechte und Jugendliche werden immer wieder Themen sein und wurden uns deshalb regelrecht in den Kopf gehämmert, damit wir gezielt recherchieren können um dann Interviewpartner zu finden.
Da wir um 16:00 Uhr unser erstes Interview hatten und nicht genug Zeit, mussten wir schnell einen Fragenkatalog erstellen. Unsere Interviewpartnerin hieß Maria Matusewitsch, sie ist eine jüdische junge Frau, die sehr aufgeschlossen ist. Micha gab uns einen Einblick in die Kunst des Interviewens, Stefan einen Einblick in die Welt der Kameras, des Tons und des Lichts. Jönna und Anne unterstützten Stefan dabei. Für die Gruppe war dies viel entspannter weil der Geräuschpegel bei Fehlern dann nicht sofort in die Höhe schnellt. Nach den Einführungen konnten wir alles selbst ausprobieren und üben, dies verschaffte uns einiges an Selbstvertrauen. Das Interview mit Maria war sehr bewegend diejenigen die sie verstanden haben waren so ehrlich und teilten den anderen mit dass sie Mühe hatten ihre Tränen zurück zu halten.
Nach dem Interview werteten wir alles aus, natürlich gab es Kritik, nobody is perfect, vor allem nicht beim ersten Interview. Bevor wir nach Hause gingen besprachen wir zusammen unsere Pläne für den nächsten Tag, der wie erwartet noch anstrengender werden sollte. Stefan und Micha sagten dass wir nur 5% der gesamten Arbeit gemacht haben, viele wussten aber dass das noch untertrieben war. Einige waren ein bisschen enttäuscht aber mit der passenden Abendgestaltung wird wohl schon jeder wieder Mut und Kraft bekommen auch die nächsten Tage durch zu arbeiten.
Mit Chips, Gummibären und allem was das Herz begehrt bewaffnet trafen wir uns im Stadtpark. Dort lernten wir uns dann richtig kennen und sprachen auch mal von was anderem als der Arbeit.
Fazit: Das wird schon schief gehen 😉
+++ VON HARTER ARBEIT UND GUTEM ESSEN +++
Katja Melnychuk
Heute haben wir Mittwoch den 25. Juli, treffen sollten wir uns wieder in der Schule Punkt 9:00 Uhr, natürlich wurde das von uns nie zu 100% eingehalt. So stieg die Zahl der Personen die zum Abschuss freigegeben wurden, es würde eine wahre Farbschlacht werden, das stand schon am 2. Arbeitstag fest.
Die Gruppen haben sich wieder aufgeteilt, so übte das Kameradepartement noch ein wenig die schweren Tonangeln zu halten und nicht damit umzukippen und Micha vermittelte wieder die knall harten Fakten des Recherchierens und des Fragestellens. Die interessanten Leute mussten dann ja auch erst einmal gefunden werden für die nächsten Tage, ist ja nicht so als wenn jeder Tschernowitzer und jede Tschernowitzerin von unserem Besuch weiß.
Für diesen Tag standen schon drei Interviews an, einige rollten schon mit den Augen als sie dies nur erfahren haben. Alexeji interviewten wir am Vormittag, er kam mit seiner Mutter zur Schule. Den kleinen Viertklässler setzten wir dann einfach auf ein Karussell und versuchten so schnell wie möglich anzufangen, wäre auch geglückt wenn da nicht die ganzen Kabel gewesen wären.
Leider war er etwas schüchtern, viel gesagt hat er nicht. Das verunsichert die Deutschen die nichts verstehen, aber was er so erzählt hat kann vielleicht sehr wichtig sein. Zurzeit ist die Situation etwas angespannt da kaum jemand weiß ob das Material wirklich gut ist. Das war aber bei den anderen Interviews genauso.
Bei Anja zu Hause sollte das zweite Interview des Tages stattfinden, dort angekommen hat man uns jedoch erst einmal von der Arbeit abgehalten mit Melone und andern Mega süßen Kleinigkeiten. Zusammen mit ihren Freundinnen aus der jüdischen Schule plauderten sie dann über ihren Schulalltag. Auch nach dem Interview gab es noch etwas zu Essen, vor Angst es gibt noch mehr und wir könnten platzen, ergriffen wir dann schließlich die Flucht.
Nach einer Mittagspause, die das Filmteam ja schon bei Anja eingeschoben bekommen hatten, wurde dann das letzte Interview des Tages durchgezogen. Ira versuchte alles was sie konnte um die passenden Informationen aus Igor Vlasov heraus zu bekommen.
Wie schon den ganzen Tag musste das Redaktionsteam noch weiter Fragen ausdenken bis der Kopf rauchte. Einige von ihnen setzten sich auch an die Rechner um im Internet zu recherchieren vKontakte und Facebook waren dabei die größten Helfer.
Nach der ganzen Arbeit waren wir im Café “Blues “. Nach dem Café wir sind auf die Zentralna Platz gegangen und hier haben wir viele Fotos gemacht, die Zeit sollte doch jeden in Gedächtnis bleiben wenn er die Fotos sieht.
+++ MIT RHYTMUS IM BLUT +++
Iryna Savchuk|Patricia Pettirsch
Es war der 26. Juli. Die Arbeit geht weiter! Erneut trafen wir uns hochmotiviert, pünktlich um 9 Uhr in der Schule. Dort haben wir unsere Pläne für den Tag besprochen.
Das Redaktionsteam hat mit Micha gearbeitet. Wir teilten uns in Zweierteams, damit wir die Fragelisten schneller fertig bekamen. Das Kamerateam, unter der Leitung von Stefan, hat an diesem Tag Schnittbilder gemacht.
Um 11 Uhr hatten wir eine kleine angenehme Überraschung: eine echte Journalistin von der Zeitung kam zu uns, um ein Interview zu machen! Stefan und unsere ukrainische Lehrerin Marina haben Vieles über den Dokumentarfilm und über die Arbeit im Ganzen gesagt. Jugendliche haben über die Vorteile der Teamarbeit und über die Freundschaft unter den ukrainische und deutsche Schüler erzählt. Da die Journalistin für die ukrainische Zeitung arbeitet, sollten alle Antworten auf ukrainisch übersetzt werden. Marina diente uns hier als Übersetzerin.
Während dessen waren einige Schüler unterwegs, sie haben sich mit unseren neuen Interviewpartnern für Morgen zum Treffen verabredet. Das waren jüdische Jugendliche, die zu der jüdischen Gemeinde gehören. Als die anderen Schüler zu uns um halb 12 kamen, waren wir schon mit der Fragenliste für heutige Interviews fertig. Aber leider hat eine unserer Interviewpartnerin auf das Interview verzichtet, deshalb haben wir uns die Arbeit eine Frageliste zu erstellen umsonst gemacht. Dann hatten wir ganz lange Pause weil das nächste Interview erst um 15 Uhr war.
Nachdem alle gegessen haben, traf sich das Kamerateam mit zwei Schülern aus der Redaktion, im Park Schewtschenko, um ein Interview aufzunehmen. Unsere Interviewpartnerin war die Freundin von Maksim, Olena, deshalb war das Interview eher wie eine Unterhaltung. Aber es gab dort ein Problem, die Musik von den Attraktionen war zu laut deswegen konnte man mit dem Ton nicht arbeiten. Aber wir haben versucht, das Interview zu drehen als die Musik gerade eine kleine Pause gemacht hat. Das Kamerateam hat alles sehr gut und schnell gemacht. Passanten waren sehr neugierig, einige standen neben uns und sahen was wir machten. Das hat komisch ausgesehen.
Um 16:00 Uhr hatten wir noch ein Interview mit dem Zahnarzt Wolodymyr Milman und seinem Freund Sergij, der Musikant ist und der seine eigene Band hat. Der Junge hat Gitarre gespielt und der Zahnarzt hat gut unsere Fragen beantwortet, er Zahnarzt schien gekränkt zu sein, denn wir hatten ihm ganz persönliche Fragen gestellt über seine Heirat mit einer ukrainischen Frau. Wir wollten wissen warum er vor kurzem seinen Namen geändert hat. Nach der Frage wollte er das Interview nicht mehr weiterführen, weil er sich angegriffen fühlte.
Trotzdem sagte er uns noch dass er mit der jüdischen Tradition sehr verbunden ist. Zum Beispiel die Beschneidung der Männer ist für ihn ein wichtiger Teil seiner Tradition. Damit hatten wir unser Tagesziel erreicht. Micha hat uns immer gesagt, dass man nicht aufhören darf ein ehrliches Interview zu führen. Als wir mit den Interviews im Park fertig waren, fuhren wir zurück in die Schule.
Während dessen hat die Redaktion Fragelisten für die Interviews auf der Straße gemacht. Es war schon 18 Uhr und alle waren sehr, sehr müde, wollten duschen und essen. Trotzdem durfte die Arbeit nicht still stehen. So überwanden wir unsere Müdigkeit und wir machten noch sehr viele Interviews auf dem ,,Theaterplatz´´, mit Passanten. Der Rest der Gruppe hatte das Glück und durfte Feierabend machen.
Nach der Arbeit fanden sich alle zusammen und wir aßen Warenicki und Pelmeni bis zum erbrechen.
Dieser Tag war sehr schwer, aber sehr resultativ.
+++ ERINNERUNGEN AN SEINE JUGEND +++
Patricia Pettrisch|Ivanna Yaremchuk
Der Morgen des Freitags, dem 27.07.2012, fing wie jeder andere Tag, mit der Besprechung um 9:00 Uhr, an. Mit dem Unterschied, dass einige aus unserem Redaktionsteam mit dem Kamerateam schon bei einem Interview waren.
Dieses Interview ist sehr wichtig für den Film, da es sich bei den Interviewten um Zeitzeugen handelte. Der erste Zeitzeuge erzählte uns von seiner Zeit im Konzentrationslager und vom Krieg. Der andere sprach vom Antisemitismus, seiner Familie, der Freiheit,dem Frieden und sogar von seiner ersten großen Liebe. Nach der Besprechung fingen alle an, ihre Aufgaben zu erledigen. Während ein Teil der Gruppe neue Interviews erarbeiten musste, gingen andere um weitere Interviews zu führen und ein kleiner Teil der Gruppe recherchierte im Internet über bereits vorhandene Dokumentarfilme, die sich ebenfalls mit den Themen Antisemitismus und Menschenrechte befassten. Diese Filme sollten uns inspirieren da nach den Tagen anstrengender Arbeit die Ideen in unseren Köpfen Mangelware zu seien schien.
Die Filmgruppe besuchte den jüdischen Kindergarten „Hoffnung“, um deren Leiterin zu interviewen. Eine Journalistin die über uns einen Bericht schreibt, hat für diesen Bericht ein Foto von dem Interview gemacht.
Vor der Mittagspause werteten wir unsere Ergebnisse aus. Die Fragenkataloge zu erstellen fiel uns immer leichter da wir darin nun geübt waren und so brauchte nicht mehr viel verbessert werden. Ebenso wurden die Anregungen besprochen die die Dokumentarfilmgruppe bekommen hatte.
Mittag waren wir in einer Kantine essen, hier konnte man sich sein Essen von der Vorspeise bis zum Nachtisch selbst zusammen stellen. Nach dem Essen gingen wir in den Park um das schöne Wetter zu genießen.
Während die Redaktionsgruppe sich ein paar Ausschnitte der recherchierten Filme anguckte, um Ideen für mögliche Schnittbilder zu sammeln, filmte das Kamerateam ein Konzert mit dem, bereits am Mittwoch interviewten, Straßenmusiker Igor.
Überraschend ergab sich für das Kamerateam ein neues Interview da sie Max Schickler trafen der bereits im ersten und zweiten Film interviewt worden ist. Er erzählte ihnen über den Krieg, damals war er 21 Jahre alt. Während dieser Zeit erlebte er wie die Juden verschleppt worden sind und das einige Juden so gut Deutsch sprachen, das sie sich als Deutsche ausgeben konnten, um somit der Verfolgung zu umgehen.
Bei der Redaktionsgruppe wurden derweil die Ideen für die Schnittbilder gesammelt und verfasst. Diese sollen unserem Film zur Unterstützung dienen und deren Inhalt verdeutlichen sowie veranschaulichen.
In der neuen Synagoge drehte die andere Gruppe ein Interview von einem älteren Rabiner und einem zukünftigen Rabbiner.
An diesem Drehort erfolgte auch ein weiteres Interview (Milman Leonid).
Diese Interwies waren sehr spannend und es flossen sogar ein paar Tränen bei den Interviewten, was das ganze Team sehr betroffen machte.
Müde von dem harten Tag, welcher besonders für das Kamerateam anstrengend war, trafen wir uns alle zur Tagesauswertung in der Schule. Es war für alle ein erfolgreicher Tag da sehr viele Interviews gedreht wurden und viel in der Redaktionsgruppe ausgearbeitet wurde.
Am Abend gingen wir mit unseren Gastgeschwistern und anderen ukrainischen Schülern Lasertag spielen. Das hat sehr viel Spaß gemacht und war aber auch ganz schön anstrengend. Durchgeschwitzt und müde waren wir schließlich noch etwas Erfrischendes trinken und haben über unsere Erlebnisse in der Ukraine erzählt, bis sich nach und nach der ein oder andere verabschiedet hat und nach Hause gegangen ist.
+++ GEGEN ALLE WIDERSTÄNDE +++
Stefan Foth|Iryna Savchuk
Nun ist schon beinahe die eine ganze Woche rum, es ist der 28. Juli, und die Stimmung am Vorabend war schon ein wenig melancholisch. Heute sollte die Planung der Schnittbilder durch sein damit in den nächsten Tagen alles so schnell wie möglich abläuft. Die Erfahrungsberichte, also nichts anderes als das was ich hier gerade tue, sollten wie immer gemacht werden und dazu hatte zwei Teammitglieder die Aufgabe Fotos für den Blog zu sortieren bzw. auszusortieren obwohl das echt schwer ist zwischen den vielen Schnappschüssen die Besten heraus zu suchen.
Das einzige längere Interview sollten wir mit Nastia haben. Sie ist eine Freundin von T´Andre (Andrii Andriichuk) und versuchte uns zu erklären warum sie eine Abneigung gegenüber Juden hat. Ihre Ablehnung hat man selbst dann verstanden wenn man gar kein ukrainisch sprechen kann, die Mimik reichte den Deutschen vollkommen aus. Warum sie Juden hasst werden wir deutschen wohl erst herausfinden wenn die Übersetzungen fertig sind.
Bevor jedoch das Team anfangen konnte zu drehen musste Claudi eine Handvoll starker Bauarbeiter, die am türkischen Platz arbeiteten, davon überzeugen dass es angebracht wäre eine Pause zu machen. Da die Mittagssonne schon am Zenit stand verlegten die Kerle ihre Mittagspause um 15 Minuten vor. Claudie die wir von dort an nur noch Mutti nannten war die Heldin des heutigen Tages, ohne sie hätten wir das Interview verschieben müssen, was der ziemlich enge Drehplan nicht hergab.
Nach unserem Mittag dann legten wir sofort los mit Passanteninterviews und hielten die Kamera auf alles was uns interessant erschien, denn schließlich brauchten wir noch Schnittbilder. Das Redaktionsteam stellte nun abwechselt die Fragen an die Passanten, dabei war das Sammeln der Erfahrungen genauso umfangreich wie die geführten Interviews.
Als letztes erfolgte ein Interview mit vier jüdischen Jugendlichen. Sie berichteten über den vorhandenen Antisemitismus in Chernowitz, die Vorurteile gegenüber Juden und das sie gerne nach Israel fahren würden weil dies der beste Platz für sie ist.
Nachdem wir wieder zur Schule gefahren sind, das Material abgeliefert hatten, den nächsten Tag besprochen hatten, uns ein Küsschen auf die Wange gaben und dann zu Hause in den Gastfamilien uns die Kiemen vollgehauen hatten, Trafen wir uns wieder am türkischen Platz. Von dort gingen wir noch ein Stück bis wir uns auf einem kleinen aber hohen Berg wieder fanden. Die Atmosphäre war super für ein gemütliches Sit-in, wenn man mal davon absieht dass es neben uns knappe 30 Meter hinab ging.
+++ CHILL OUT AREA +++
Tamara Solovan|Anna Dominikowski
Es war 29.07.2012.Endlich kam unsere anstrengende Woche der Arbeit zu Ende und wir hatten die Möglichkeit um gut auszuruhen und sich zu amüsieren. Wir entschieden eine Grillparty in einem Museum zu machen. Um 11:00 Uhr trafen sich Micha, Stefan, Toma und Patricia neben dem Einkaufszentrum „Maidan“ und kauften alles was man für die Grillparty braucht: Fleisch für Schaschlik, Getränke, Obst und Gemüse, Holzkohle für das Feuer und sie vergaßen nicht gute Stimmung mit zu nehmen. Das Wetter war wunderschön und um 13:00 Uhr trafen wir uns alle zusammen, um unsere coole Grillparty zu beginnen. Aber bevor wir Schaschlik genießen konnten, musste Holz für das Feuer gesammelt werden. Das war die Arbeit für unsere Jungen. Und Mädchen hörten in dieser Zeit wie Micha, Wasja und Max unsere Lieblingslieder auf Gitarre spielten.
Als die Flammen des Feuers erloschen, grillten wir endlich das Fleisch.
Einige hauten auch Mais auf den Grill, der dann wie Popcorn schmeckte, obwohl er nichtgepoppt ist. Das Ganze war so lecker das wir uns den Tisch zwangsläufig mit einer Armada von Wespen teil mussten. Wir versuchten mit ihnen zu verhandelten, doch eine friedliche Lösung war nicht in Sicht, Micha wurde zum Opfer von ihnen. Die Kriegserklärung war also eindeutig.
Wir lagen auf der Decke unter einem Baum im Schatten und unterhielten uns, spielten Gitarre oder spielten mit den kleinen Kindern von Romana und Marina, so wie Micha es tat. Obwohl Micha mit den Kindern Deutsch sprach, war er für sie wie ein alter Freund. Besonders niedlich war es, wenn er ein russisches Lied, „Katjuscha“, für die Kleinen sang.
So saßen wir im Museum, genossen die Natur und interessante Gespräche bis 20:00 Uhr.
Aber das war nicht genug für uns und so entschieden wir uns zum Awrora zu fahren.
Awrora ist ein Ort in Tschernowitz wo sich ukrainische Jugendliche abends versammeln um ein wunderschönes Stadtpanorama am Abend zu genießen. Wir spielten dort Gitarre und sangen verschiedene Lieder. Einige lagen auf der Erde und sahen auf die Sterne, andere unterhielten sich einfach. Aber es wurde viel besser, als um 22:00 Uhr zu uns noch Micha und Stefan besuchen kamen. Wir waren dort bis zum 1 Uhr und als wir nach Hause kamen, gingen wir sofort ins Bett, denn alle waren sehr müde und sehr aufgeregt, weil dieser Tag sehr lustig war. Traurig ist nur, dass morgen unsere deutschen Freunde nach Deutschland fahren werden.
+++ WIE EIN HAUFEN FLÖHE !!! +++“
Anne Dominikowski
Dienstag früh um 11:00 Uhr.
Nachdem wir uns abgekämpft haben in 3 Minuten alle Namen zu behalten, war das Technikdepartment natürlich wissbegierig was sie erwarten würde.
Der Anblick der Technik und ein Hinweis auf den Preis, führten auch bei iPad Besitzern zu staunen. Mit einer drei stündigen Einführung in die wichtigsten Knöpfchen und Rädchen begeisterte ich sie mit meiner Kunst Gesichter zu malen, um ihnen die grundlegenden Bildgestalterischen Elemente näher zu bringen. Bilder sagen schließlich mehr als 100 Worte und diese schrien förmlich, bitte werde nicht Malerin. Von Jönna tatkräftig unterstützt, versuchten wir allen einen kleinen Einblick zu gewähren. Was nicht leicht war, da die Jungs die Kameras kaum aus den Fingern geben wollten. Auch hatten wir mit dem Weltbekannten Vorführeffekt zu kämpfen. Der Weißabgleich verfolgte uns Regelrecht durch die Woche. So stellt es einen schon vor große Probleme, wenn niemand ein weißes Blatt dabei hat. Nachdem Luft und erste Energien verbraucht waren, versuchten wir uns an ersten Interviewübungen. Versuch mal jemanden scharf ziehen zu erklären, vor allem wenn er nur mit einem Ohr zuhört. Es war schlimmer als einen Haufen Flöhe zu hüten.
Eine Mittagspause musste her und in der Nötigen nach dem Essen Ruhe, fiel das Arbeiten direkt viel leichter, auch wenn manche das Ganze auf die leichte Schulter nahmen. Ok die Kameras wurden leider nicht leichter, erst recht nicht mit Akkugurt, Ringlicht, Monitor und geschlagenen 40°C. Verständnisprobleme wurden gekonnt weggelächelt und am Abend war die Hälfte der Infos wahrscheinlich wieder weg, aber aus Erfahrung wussten Einige das die Woche ein Kraftakt wird, schließlich gab es Nachmittags direkt das 1. Interview.
Wer nach dem 1. Tag noch dachte Kamera und Ton macht man mit links, hat spätestens am 2. Tag mitbekommen das dem nicht so ist. Unzählige blaue Flecken an Armen und Beinen und schlafe Arme bezeugen dies. Was die Arbeit aber noch um ein zusätzliches erschwerte war die Tatsache, dass wir Deutschen kein Wort von dem verstanden, was die Interviewten erzählten. Nur Mimik und Gestik gaben ein wenig Aufschluss und Tränen sagten einiges. Da wartete man sehnsüchtig auf das erlösende „Spaziba!“ In solchen Situationen lernt man einen Assistenten zu schätzen, vor allem wenn dieser auch mitarbeitet und nicht schon wieder irgendwo verschwunden ist.
Was hätten wir nur ohne Claudi gemacht. Die sich vor keiner Arbeit scheute und selbst gestandene, zwei Meter große Bauarbeiter mit schwerem Gerät, zu einem Päuschen überredet, damit wir in Ruhe und mit super Ton ein Interview mit Panorama Blick drehen können.
Selbst alltägliche Situationen sind kaum lösbar wenn man die Schrift nicht lesen kann. Also ich hätte niemals aufs Klo gefunden. Für hungrige Kamerafrauen und Tonmänner wurden täglich, fleißig Speisekarten übersetzt, damit sie auch beim nächsten Interview wieder fit sind. Wir ließen uns von nichts aufhalten! Nicht von Hitze, Müdigkeit oder auf Teppich schlafenden Assistenten und erst recht nicht von eingeschobenen Interviews mit Personen die nur 10 Minuten Zeit haben, aber eine geschlagene ¾ Stunde reden.
Was uns bei sieben Interwies am Tag half durchzuhalten? Freundschaft, Humor und tolle Gastfamilien die uns toll umsorgten.
Freie Vormittage wurden schnell mit Arbeit gefüllt. Zum Beispiel kann man ja mal die Redaktion bei der Arbeit filmen oder ein Lehrvideo über das zusammenbauen der Technik drehen.
Und wer sich so viel engagiert und Mühe gibt wie Claudi, darf am Ende auch ein paar Bilder drehen.Andere sind auch schon glücklich mal 30 sec. Schwarzbild am Anfang des Tapes aufzunehmen. Aber das wichtigste überhaupt bei dem Haufen an Arbeit ist und bleibt der Spaß. So ein Windschutz vomTon steht auch als Perücke gut. Und lustige Bilder zwischen der Arbeit heben die Laune.
Was macht man wenn man 3-mal am Tag den gleichen Taxifahrer bekommt? Klar man lässt sich seine Nummer geben und nennt ihn unseren Freund. Er leistete vorzügliche Arbeit, wenn uns die Ukrainer eine kurze Strecke von 20 Minuten bei 40°C mit Technik laufen lassen wollten. Und damit wir nicht laufen müssen quetschten wir uns auch zu fünft in ein kleines Taxi, mit Technik, da kommt man sich näher als einem manchmal lieb ist. Etwas 2- oder 3-mal zusagen gehörte schon zum guten Ton und trotzdem kam selten einer zu spät oder war am falschen Ort. Quängeleien das man doch mit zum Aquapark möchte, ignorierten wir und motivierten aufs Neue. So manche male wäre eine Kamera abends schön gewesen, aber was dort geschah bleibt unser süßes Geheimnis. Ich verrate nur das Tscherniwzi sehr hohe Hügel hat. Was soll man noch sagen, wir haben geschwitzt, geschnauft, geschleppt, gebetet und gelacht. Das nenne ich Einsatz.
Maxim am Abreisetag: „Stopp, wir können nicht weiter!“
Alle schauen gespannt Maxim an!
Maxim: „Ich bin Müde!“
+++ URLAUB WAR GESTERN – HIER UNSER DREHPLAN +++
23.07.2012, MONTAG
23:50 Ankunft Bahnhof
24.07.2012, DIENSTAG
09:00-15:00 Kennenlernrunde|Einteilung der TN in die Workshops 1.Film 2.Redaktion 3.Webbog. Drehplanerstellung für die kommenden Tage | Kameraübunge
16:00-17:00 Interview mit MARIJA MATUSEWYTSCH
17:00-18:00 Tagesauswertung
25.07.2012,MITTWOCH
09:00-18:00 Fragenkatalog erstellen , WebBlog Erfahrungsberichte schreiben, Fotos sortieren
10:30-11:00 Interview mitALEXEJ DANYLENKO
11:30-13:30 Interviews mit ANJA PONOMARJOWA, DUDKA ANDRIANA, „JEWTSCHUK DMYTRO
15:00-16:30 Interviews mit IGOR WLASOW
18:00-20:00 Grosse Redaktionsrunde, Tagesauswertung
26.07.2012,DONNERSTAG
09:00-18:00 Fragenkatalog erstellen , WebBlog Erfahrungsberichte schreiben, Fotos sortieren
15:00-16:00 Interview mit OLENA ROMAIKINA
16:00-17:00 Interview mit MILMAN WOLODYMYR
18:00-21:00 Schnittbilder und Passanteninterviews
27.07.2012, FREITAG
08:30-10:30 Interview mit Zeitzeugen ECHIL LEIBERFARB , BORYS SOLOMONOWYTSCH
09:00-18:00 Fragenkatalog erstellen , WebBlog Erfahrungsberichte schreiben, Fotos sortieren
11:00-13:00 Interview mit ELLA IGORIWNA
14:00-14:30 Interview mit IGOR WLASOW
14:30-15:00 Interview mit Zeitzeuge MAX SCHICKLER
15:00-15:30 Interview mit JOSYP KURULJAK
15:30-16:00 Interview mit MILMAN LEONID
17:00-18:00 Interview mit DSHOSUL SNISHANA, FRAIMTSCHUK JANA, SOFOVYTSCH MILANA, IWAN JEGOROW
18:00-20:00 Grosse Redaktionsrunde, Tagesauswertung
28.07.2012, SAMSTAG
09:00-10:00 Schnittbilder planung
09:00-18:00 Fragenkatalog erstellen , WebBlog Erfahrungsberichte schreiben, Fotos sortieren
11:00-18:00 Schnittbilder und Passanteninterviews
18:00-20:00 Grosse Redaktionsrunde, Tagesauswertung
29.07.2012, SONNTAG
10:00-20:00 Grillfest im Museumsdorf
30.07.2012, MONTAG
18:18 Heimfahrt
+++ NEUE CHANCE 2.0 +++
Maksim Gutsuliak|Andrii Kontsyubynskyy|Anne Domenikowski
Am Donnerstag, den 27. September um 19:30 Uhr erreichte unsere Nervosität ihren absoluten Höhepunkt. Endlich nach 2 Monaten voller warten und einigen Nachrichten bei Facebook, konnten wir zu unseren Freunden nach Deutschland fahren.
Unsere Gruppe bestand aus 15 Personen: 3 Jungen, 2 Lehrern und 10 Mädchen. Ihr seht also schon das Problem? Genau, das konnte von der Anzahl her und der Schlafplätze nicht aufgehen. Schließlich wollten alle Mädchen zusammen sein und wir Jungs auch unter uns. Aber kein Problem zu dem es keine Lösung gibt. Und als der Zug sich in Bewegung setzte waren alle aufgeteilt und glücklich, dass es losging. So eine Reise kann tierisch anstrengend sein und unsere Deutschen Freunde hatten uns gewarnt, also vertrieben wir uns die meiste Zeit mit essen. Ein Wunder das wir alle noch so toll aussehen ^^ Trotz der Strapazen war die Stimmung toll. Unsere Lehrerinnen sind um 10 ins Bett, aber dafür waren wir einfach viel zu aufgeregt. Also haben wir einfach weitergemacht mit Karten spielen, Filme schauen, erzählen und die Mädchen spielten „Wahrheit oder Pflicht“, das endete schließlich darin, das Ira 2 Bonbons in der Nase hatte und lautstark sang. Um 2:00 Uhr Nachts hatten wir endlich die nötige Bettschwere. Leider hatten wir keine schönen Träume, da es im Zug eine sehr unruhige Nacht war. Als wir in Kovel ankamen war schon ein halber Tag rum und wir kamen unserem Ziel immer näher. Doch bis zur Weiterfahrt mussten wir einige Stunden überbrücken, also kauften wir eine kleine Pizza von 65cm, an der wir uns die Bäuche vollschlugen. So verging die Zeit wie im Flug. Gott sei Dank war der zweite Zug viel komfortabler als der letzte und die Plätze waren im Handumdrehen verteilt. Essen, spielen, reden, schlafen und das immer und immer wieder …!!! ENDLICH in Deutschland, endlich waren wir in Berlin, natürlich sind auch wir nicht unfehlbar und stiegen statt am Hauptbahnhof, am Bahnhof Zoo aus. Micha der uns schon erwartete, konnten wir nur noch aus dem Zug zuwinken. So konnten wir wenigstens einmal mit der Berliner S-Bahn fahren. Wir hätten so gerne mehr Zeit in Berlin verbracht, aber leider reichte es nur für einen Kaffee, wo Maksim einfach in Marcell eingedeutscht wurde und sich einige die Zunge verbrannt haben. Mit einer Stunde Verspätung und drei endlooooooos lange Stunden später, waren wir endlich an unserem Ziel angekommen. Stralsund! Da waren sie und erwarteten uns sehnsüchtig und wir freuten uns tierisch. Die Müdigkeit und die Strapazen waren verschwunden und die Wiedersehensfreude groß. Auf ging´s alleine, zu zweit oder zu dritt in die Gastfamilien. Das einzige was wir wollten, war duschen. Eine schöne heiße Dusche und frische Sachen und wir fühlten uns wie neugeboren. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit, ging es gemeinsam durch die Stadt. Noch am Morgen bei wunderschönem Sonnenschein angekommen, zeigte der Norden Deutschlands uns nun seine windige und regnerische Seite. Egal wir hatten Spaß. Leicht durchnässt und frierend kamen wir in der Schule an und besprachen die wichtigsten Sachen, aber so richtig hatten wir kein Ohr dafür denn die Müdigkeit drohte uns zu überwältigen. Aber wir sind Jung und dynamisch und so beendeten wir den 1. Abend mit einem gemütlichen „Sit in“ einer Stralsunder Bowlingbahn. Schließlich forderte die Reise ihren Tribut und wir vielen in einen wunderbar erlösenden Schlaf.
+++ MARIJAS DIARY +++
Today in the morning began my 1st day in Germany. And it has began very funny. Got up in the morning we have been waiting our arrival to Berlin. On one of the stations, where we stopped, we saw Mikha. And we needed to go out, but it was too late, the train continued the way. But we weren’t upset and went out on the next station. But Miha had to catch up our train. On the next station we met him. We came in to “Starbucks” and bought coffee and made many photos with Starbucks’s cups. After a few minutes, we carried our very heavy bags downstairs to our train to Stralsund. When we came in the carriage, we began sang Ukrainian songs, all the people who were around us smiled. After songs we began to talk about nature behind the window. When we came to Stralsund we met Germans, who took part in the project about the human rights, which was called “New chances for Jews”. We sit into small red Fiat and went to Anne’s home. In Annes flat we saw a beautiful black cat, who can’t sit on one place. As soon as we opened the case, the cat was already inside. He wanted to eat my clothes, but I didn’t let him. We closed him in another room. Then I came in the bathroom I slipped and fell, it was very painfully. After shower I went to the balcony, but the door of the balcony pinched my fingers. In the evening we went for a walk around the city. We understood that Stralsund is a very beautiful town.
+++ HERZLICH WILLKOMMEN +++
Anne Domenikowski
Nachdem wir den gestrigen Abend noch so schön haben ausklingen lassen, fiel das Aufstehen nicht gerade leicht. Um 9:00 Uhr sollten wir schließlich schon in der Schule sein, wo ein großer Haufen an Arbeit auf uns wartete.
Fast Pünktlich wie die Maurer, fanden wir uns alle zusammen und begannen direkt mit der Arbeit. Aufgabe bestand darin, sich mit den Artikeln 7&18 des AEMS auseinander zu setzen. Eine Hitzige Diskussion über das Wort Diskriminierung mit Micha, hielt uns bis zum Mittag auf. Alle Varianten wurden besprochen und Unterschiede der verschiedenen Länder aufgedeckt. Alle waren mit Elan dabei.
Damit wir nicht vom Fleisch fallen, bereiteten uns Ole, Stefan und Änne lecker Chili Con Carne zu. Ausgemergelt von der hitzigen Diskussion schlugen alle ordentlich zu und konnten gestärkt in den Nachmittag starten. Da wir zu viel zu tun hatten, teilten wir uns in 3 Gruppen um den Berg an Arbeit zu bewältigen. In der Blog Gruppe wurden fleißig Texte geschrieben und überarbeitet. Micha arbeitete mit der Redaktionsgruppe die Interviews durch, auf der Suche nach wahren Gesprächsschätzen. Dort landete auch so mancher Kugelschreiberstrich auf dem Arm von Claudi, die schließlich bis zum Kopf angemalt war. Ja so ein bisschen Spaß nebenbei muss sein. Denn auch Micha hatte die tolle Tafel in der Schule für sich entdeckt und malte wie ein Großer.
Aber auch die Seminargruppe, nun in der abgespeckten Version recherchierte weiter und fing an einen Aufsatz zu verfassen. Dank ganz lieber und mitdenkender Gasteltern, hatten wir sogar einen leckeren Selterkuchen am Nachmittag, der Innerhalb kürzester Zeit vertilgt wurde. Danach gingen alle wieder mit neuen Elan an die Arbeit.
Wir bemerkten gar nicht wie schnell die Zeit verging und es schon langsam dunkel wurde. Um 18:30 Uhr wurden wir von den Lehrern, Micha und Stefan in den verdienten Abend entlassen. Die Abendplanung war auch schon fertig und so trafen wir uns in Devin, um gemütlich zusammen am Strand zu sitzen und den Blick auf Stralsund in der Nacht zu genießen. Alle hatten viel Spaß bei Flaschendrehen und lustigen Unterhaltungen, mit Musik im Hintergrund. Und so Endete auch der Abend sehr spät.
+++ Seminare über Artikel7 und 18 der Allgemeinen Erfassung der Menschenrechte +++
Patricia Pettirsch
Vorgehensweise: Jeden Tag wurde von zwei Schülern am Morgen ein kleine Bildschirmpräsentation vorbereitet über die Artikel 7 und 18 der Allgemeinen Erfassung der Menschenrechte. Woraufhin wir uns über bestimmte Themen und Beispiele auseinandergesetzt haben.
Artikel 7 Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung.
Artikel 18 Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.
Tag 1 Zu Beginn unseres Seminars haben wir uns gefragt seit wann es die Menschenrechte eigentlich gibt. Die Antworten der Schüler ergaben im Allgemeinen dass es die Menschenrechte schon sehr lange gibt, doch wir wurden eines besseren belehrt. Es gibt die für uns selbstverständlichen Menschenrechte noch nicht so lange! Erst nach dem 2. Weltkrieg wurden die Menschenrechte verfasst, genau nach der Zeit in der die Würde der Menschen so stark angegriffen wurde.
Gerade die NS-Zeit soll uns zu denken geben und wir sollten aus dieser Zeit für die Zukunft lernen. Wichtig schien uns dabei das kein alleiniger Mensch jemals wieder so viel Macht über ein Volk haben darf und es ebenso wenig unterdrücken darf in seiner Freiheit, sprich es darf niemand diskriminiert werden. Daher erschien uns eine Demokratie als bessere Lösung ein Land zu leiten als mit einer Diktatur ein Land zu führen. Die Erfassung der Menschenrechte ist der erste Schritt in die richtige Richtung. So ist es umso besser dass in einigen Ländern sowie auch in Deutschland die Menschenrechte in die Grundgesetzte mit übertragen wurden. Leider ist dies nicht der Fall in der Ukraine wie wir von den ukrainischen Schülern erfuhren.
Beispiele Verletzung der Menschenrechte in der Ukraine: „Ein 7-jähriges Kind mit einem abgetrennten Arm rief 13 Mal in der Notrufzentrale an, doch die Mitarbeiter lehnten jede Hilfe ab. Der Anruf des Kindes wurde für einen Scherz gehalten und es wurde ihm sogar gedroht, die Polizei einzuschalten wegen diesem vermeintlichen Streich. Konnte man etwa nicht hören, dass das Kind wirklich schlimme Schmerzen hatte?“
http://ukraine-nachrichten.de/menschenrechte-kindern-ukraine_3597_gesellschaft
Die Polizei, dein Feind und Folterer: Sie sind chronisch unterbezahlt, korrupt und neigen zu Gewalt. Ukrainische Polizisten terrorisieren die Bevölkerung – bisweilen bis zum Tod.
www.taz.de/!94644
„Doch auch in der Ukraine illustriert die Situation dieser Bevölkerungsgruppe eine Problematik, die sich in vielen Ländern Europas beobachten lässt: Weitgehend abseits von den Schlaglichtern des gesellschaftlichen Diskurses und der Massenmedien dreht sich ein Teufelskreis aus Armut, Perspektivlosigkeit, Kriminalität und Diskriminierung.“
http://ukraine-nachrichten.de/ausgrenzung-armut-achselzucken-situation-roma-ukraine_3579_meinungen-analysen
+++ MARIJAS DIARY +++
Today, in the morning, after breakfast and fighting with cat, we went to school. Our second day began with seminar, where we talked about problem of discrimination. Although I couldn’t understand German, Marina Alexandrovna translated for me and I expressed my opinion in English, and had luck, that everybody understood me. I spoke about problem of anti-Semitism, I told about the story of the personal encounter with this problem. In the end of the seminar, we concluded, that we must treat all tolerated, whether Afro-American, Jew or somebody nontraditional orientation is. We are all people and have the rights to exist.
After the seminar pupils were distributed into two groups. One group made redaction of text for the script for the film with Mikha. And other group with Stefan made montage of film. It was very interesting to see how pupils worked. Everyone from the group of redaction said his opinion what was needed in the film or not. Everybody listened to him and said their opinions and made a decision. Group of montage has chosen interesting moments for film. Some of us prepared meals in the kitchen, and some articles to blog.
+++ MEISTERKÖCHE +++
Maksym Gutsuliak| Andrii Andriichuk
„The same procedure as everyday“, so trafen wir uns um 9Uhr am 1 Oktober. Micha und Stefan erzählten was wir heute machen sollen. Einige sind in die Küche gegangen, einige schrieben am Web Blog und einige waren in der Redaktionsgruppe. Ich Maksim, Andre, unsere beide Lehrerinnen und Anne. Wir hatten heute die schwierigste Aufgabe. Wir sollten 300 Warenickis machen. Warenicki ist ein Ukrainisches Nationalgericht und sind gefüllte Teigtaschen. Es gibt viele verschiedene Sorten von Warenicki, jedoch mussten wir uns für zwei Arten entscheiden. Kartoffel- und Pilzfüllung sollten es werden. Doch bevor wir essen konnten war noch sehr viel zu tun und so mussten wir schon um 9:00 Uhr anfangen. Zuerst haben wir Zwiebeln gereinigt und Maksim hat geweint und dann auch andere, denn leider standen uns keine Taucherbrillen zur Verfügung. Das war sehr lustig. Dann ging es ans Kartoffeln und Pilze sauber machen. Weil Andre und Maksim, obwohl sie aus der Ukraine sind, zum 1. Mal das Gericht selbst gemacht haben, war es sehr witzig den Teig zuzubereiten und die Warenicki zu füllen. Das ist schließlich eine Wissenschaft für sich und muss gelernt sein. Marina stellte sich als gute Lehrerin im zubereiten der Warenicki heraus. Auch etwas Gesundes und Frisches sollte auf den Tisch und so wurde ebenfalls ein Salat zubereitet. Dieser Salat bestand aus Gurken, Tomate, Paprika Eisbergsalat und Olivenöl und Salz. Obwohl wir direkt mit der Zubereitung an diesem Tag angefangen hatten, wurden wir nicht pünktlich um 13 Uhr fertig und so hatten alle einen knurrenden Magen, vor allem wir in der Küche, weil es so lecker roch. Deshalb haben wir ein bisschen genascht.
Alle sind in die Küche gekommen und stürzten sich auf das Essen. Das war so lecker, das fast alles aufgegessen wurde. Schließlich musste die Sauerei die das Kochen und die hungrige Meute hinterlassen hatte auch noch beseitig werden, während die anderen zurück an die Arbeit gingen. Im Schnitt wurden fleißig die von der Redaktionsgruppe erarbeiteten Passagen, im Videomaterial herausgesucht.
Das war nicht einfach, da nicht alles übersetzt wurde und auch manche Sachen falsch übersetzt waren. Aber das Team kämpfte sich dadurch. Um 19:00 Uhr war endlich Schicht im Schacht. Später am Abend trafen wir uns in der Stadt um in einer Bar etwas zu trinken und zu erzählen. Das war gar nicht so einfach, weil wir in der ersten Bar nicht rein kamen, da fast alle noch nicht 18 sind. Jedoch fanden wir schnell ein anderes Etablissement. Gegen 23:00 Uhr waren einige müde und fuhren nach Hause, während die anderen noch durch die Stadt spazieren gingen. So endete wieder einmal ein anstrengender, aber schöner Tag in einem tiefen Schlaf bei unseren Gastgeschwistern.
+++ Seminare über Artikel7 und 18 der Allgemeinen Erfassung der Menschenrechte +++
Patricia Pettirsch
Tag 2|Was bedeutet im Artikel 7 AEMR „Alle Menschen…“?
Sind damit wirklich alle Menschen gemeint? Egal ob sie alt oder jung, schwarz oder weiß, christlichen oder jüdischen Glaubens sind? Damit sollen laut Gesetzt wirklich ALLE Menschen gemeint sein, ohne Ausnahme.
Dabei ist es gar nicht möglich alle Menschen gleich zu behandeln. Wie kann es sonst sein das ein 5-jähriges Kind keinen Eintritt für ein Museum bezahlen muss aber ein Erwachsener muss zahlen? Ebenso dürfte sich auch ein 16 jähriger Junge einen Film ab 18 Jahren kaufen, da ja alle vor dem Gesetz gleich sind. In dem letzten Fall überschneiden sich sogar Gesetze da der Film erst ab 18 Jahre ist, um die Kinder zu schützen. Der Artikel soll zwar dafür sorgen das alle die gleichen Rechte haben und gleich behandelt werden aber das ist wie an den genannten Beispielen zu sehen gar nicht immer möglich. So gibt es sogar Gesetze, die genau diese Ungleichbehandlung hervorrufen. Zum Beispiel darf ein Jugendlicher gem. § 3 Verantwortlichkeit des Jugendgerichtsgesetzes (JGG) nur für seine Tat verantwortlich gemacht werden wenn er reif genug ist um dafür gerade zu stehen.
Doch wo liegen jetzt die Parallelen zwischen unserem Projekt und dem Artikel 18 der AEMR? Der Artikel 18 der AEMR befasst sich mit der Gedanken-, Gewissens- undReligionsfreiheit und unser Projekt befasst sich genau mit der Missachtung dieser Freiheiten. Der Antisemitismus war gerade in der NS-Zeit ein großes Thema aber Jahre nach dieser schrecklichen Zeit ist es immer noch aktuell. Dies erfuhren wir während der vielen Interviews indem wir sowohl Alt und als auch Jung befragten. Wir sprachen mit einem Mädchen was gegen Juden ist sowie mit einer Jüdin die Opfer von antisemitistischen Angriffen wurde.
Es gibt sehr viele Religionen die die Menschen laut den Menschenrechten überall ausüben dürfen, nur leider funktioniert dieses Prinzip nicht in allen Ländern. Zudem sollte es auch jedem gestattet sein seine eigenen Gedanken zu haben und wenn die Gedanken den Hass gegenüber einer anderen Gruppe, wie zum Beispiel gegenüber den Juden, beinhalten dann sollte dies doch auch gestattet sein oder? Gem. Artikel 18 darf jeder seine eigenen Gedanken haben und darf sie nach Artikel 19 (Meinungsfreiheit) frei in der Öffentlichkeit äußern!
Sollte jede Meinung geäußert werden dürfen? Auch wenn diejenigen die diese Religion ausüben mit solchen antisemitischen Äußerungen in ihrer Person diskriminiert werden?
Wenn zum Beispiel jemand einen Lebensmittel-Laden besitzt und er will nicht dass Juden bei ihm einkaufen gehen. Ist dies denn rechtens und fängt erst hier die Diskriminierung an oder fängt sie bereits an wenn der Besitzer nur denkt dass er keine Juden mag?
+++ MARIJAS DIARY +++
In the morning of the next day we met at the class and discussed our plans on this day. Every day children of groups changed. Who was in group of redaction went to group of montage and conversely. Today, I was at the kitchen. I helped to cook our Ukrainian meal: borsh. We turned on the music. And on this fun note we began to cook Ukrainian borsch. I took many photos of us as we cooked.
It was time for dinner. Everybody came to the canteen; they were very hungry and tired. Everyone poured himself soup and sat down at the table. Everyone told about his impression of the work. It was very interesting for me because they told about this with emotions. After dinner, we went out on the street to take a breath of fresh air. We told funny stories from our life. Children asked me about student life because somebody of them will finish school in this year. It was very nice told to them about my student life.
After our walk, we came back to school and a work began. In the evening we went home. But before this, we came in to the shop; there we have found shop for sweets. We were shocked when we saw how many sweets products were there.
+++ SHOPAHOLIC +++
Stefan Berg
Wie die anderen Tage auch trafen wir uns um 9:00 Uhr in der Schule. Stefan und Micha erklärten uns was wir heute machen werden. Die Redaktionsgruppe hat alle Textstellen zu den Themen „Antisemitismus“, „Ukraine oder Israel“, „Unterschiede zwischen Juden und Ukrainern“ und „Ist Jude sein Freiheit oder Zwang“ rausgesucht und die Timecodes für den Filmschnitt aufgeschrieben. Dann wir überlegten uns noch einen Namen für den Film. Währenddessen ging Micha mit Claudi, Ira und Angelia in die Küche um zum Mittag Hot Dogs zu machen Das gelang ihnen wirklich sehr gut.
Nach der Mittagspause kam die Redaktionsgruppe wieder zusammen um von den vielen Vorschlägen für einen Namen den Besten für den Film zu verwenden. Wir haben aber noch keine Entscheidung getroffen. Stefan fiel dann aber auf, dass vom Text etwas fehlt, viele Übersetzungsfehler gemacht wurden und einige Timecodes nicht stimmten. Das musste natürlich nachgeholt und berichtigt werden. Da trotzdem alle gut gearbeitet haben und für das Übersetzten nicht alle gebraucht werden erklärten sich die beiden Ukrainischen Lehrerinnen mit Stefan und Micha bereit uns diese Arbeit abzunehmen und uns früher Schluss zu geben, damit die Ukrainer endlich das machen konnten worauf sie sich schon seit zwei Tagen freuten: shoppen in der Innenstadt. Wir gingen gegen 15 Uhr von der Schule los, an der Badeanstalt vorbei um noch ein Gruppenfoto mit dem Strelasund im Hintergrund zu machen. In der Innenstadt angekommen gingen alle in kleinen Gruppen los um einzukaufen. Sie kamen mit vielen Tüten zurück. Um 19 Uhr trafen wir uns wieder in der Schule und besprachen den nächsten Tag. Dann war auch schon endgültig Feierabend. Um 21 Uhr waren wir dann bei Anne verabredet um uns am Lagerfeuer von dem so „anstrengenden“ Tag auszuruhen.
+++ Seminare über Artikel7 und 18 der Allgemeinen Erfassung der Menschenrechte +++
Patricia Pettirsch
Tag 3|Was ist eigentlich Diskriminierung?
Es ist für uns in erster Linie die Verletzung der Menschenrechte.
Wenn wir nun noch einmal auf das Beispiel mit dem Laden-Besitzer zurückgehen und dies betrachten denn hat er gesagt das keine Juden in seinem Laden einkaufen dürfen, wir sind hier davon ausgegangen dass das den Juden bekannt ist und die Juden werden somit nicht in diesen Laden gehen. Es ist sozusagen ein ungeschriebenes Gesetzt da es die betroffenen wissen aber wenn es nun ein Schild an dem Laden geben würde auf dem ein Gesetz steht dass Juden diesen Laden nicht zu betreten haben, wo fängt hier die Diskriminierung an?
Es ist nicht einfach zu sagen was Diskriminierung ist. Eine Karikatur von Mohammed ist für die Moslems eine Diskriminierung, da es laut ihrem Gesetz verboten ist Mohammed abzubilden aber der Zeichner hat dies nicht als Diskriminierung angesehen da für ihn diese Regelung nicht greift. Ein Kreuz wird verbrannt weil jemand gegen das Christentum ist, er hat mit dieser Aktion seine freie Meinung geäußert aber die Christen fühlen sich dadurch diskriminiert. Es gibt nicht nur einzelne Menschen die diskriminieren, sogar ein ganzes Land kann diskriminieren indem es einen Juden nicht an einer ukrainischen Universität studieren lässt weil nur wenige Juden an diese Uni dürfen. Für das Land ist so eine Regelung in Ordnung aber das ist doch diskriminierend den Juden gegenüber. Wer kann diese Menschen verteidigen?
Selbst im Urlaub sind wir vor Diskriminierung nicht sicher. Urlauber müssen für Taxi, Essen, Trinken und andere Leistung gleich doppelt zur Kasse gebeten nur weil die Einheimischen das Bild vom reichem Urlauber in ihren Köpfen haben und nur das Geld sehen.
Können diese Menschen nun wegen Diskriminierung verurteilt werden? Oder haben sie lediglich ihre freie Meinung geäußert bzw. ihre Gedanken aufgezeigt? Wenn jeder das Recht hat seine eigenen Gedanken zu haben und diese zu äußern dürften diese Aktionen doch rechtens sein. Allerdings steht aber in Artikel 7 der AEMR das niemand Diskriminiert werden darf! Die Gruppen wurden in den Beispielen durch diese Aktionen diskriminiert und das ist verboten. Somit wird deutlich das es nicht möglich ist beide Gesetze durchzusetzen ohne dass das jeweils andere Gesetz missachtet wird.
Auch die Sitten der Religionen sind fraglich! Ist das Tragen eines Kopftuchs diskriminierend? Will die Frau das Kopftuch tragen oder muss sie es tragen? Ist die Beschneidung bei einem Juden notwendig? Die Jungen werden beschnitten wenn sie noch Babys sind, sie haben keine Möglichkeit sich auszudrücken, ob sie das gerne möchten oder nicht! Wird Ihnen hier die Religionsfreiheit genommen? Werden die Menschenrechte hier beachtet oder findet sogar eine Körperverletzung statt?
Wenn wir jetzt noch darüber nachdenken ob ein Arzt so einen unnötigen Eingriff überhaupt vornehmen darf stoßen wir darauf das Ärzte dazu verpflichtet sind keine unnötigen Operationen durchzuführen aber wieso gibt es dann Schönheitsoperationen? Sind diese denn wirklich nötig?
+++ MARIJAS DIARY +++
In the morning, after fighting with cat for my clothes and cosmetic, we had our breakfast and went to the school. Half of the day, we worked, and then went for lunch. After the lunch Stefan said that we can go to the city center and buy souvenirs. We were very happy. Shopping!!!!! Wow!! When we left the school we went to the beach. We made photos near the beach. Half an hour later we went shopping. We came to big and beautiful square of Stralsund. We had 3 hours for shopping. I bought souvenirs for my mom and my friends. A little Jewish lady in a small German town!
In the evening, we went to Annette. We sat in her garden around the fire on chairs. We told stories, sang songs and laughed.
+++ HAIHAPPEN HUHAHA +++
Änne Suckow|Stefan Berg|Viktoriia Berbenchuk
Der Tag der Deutschen Einheit begann heute mit viel Aufregung, da wir von der Polizei angehalten wurden. Leider mussten wir viel Geld blechen, da drei ukrainischen Mädels im Auto nicht angeschnallt waren. Nun war die große Frage bei der Polizei warum haben die Mädchen keinen Ausweis bei sich. Nun begann das große rum telefonieren nach vielen Versuchen hatte ich dann endlich Stefan am Telefon der mir sagte, dass wir in Deutschland keinen allgemeine Mitführpflicht haben. Nach der Bezahlung der Strafe und auf unser Recht pochend, durften wir uns dann zum Ozeaneum auf den Weg machen, schließlich wollten die Ukrainer mehr von Stralsund sehen als nur die Klassenräume der Diesterweg Schule. Trotz ein bisschen weniger Zeit als gedacht im Ozeaneum konnten wir uns viel anschauen.
Der Verlauf sollte wie folgt aussehen die Lehrerinnen wurden an der Schule abgesetzt um Mittag zu kochen. Also blieb für uns noch eine Stunde zum Ausruhen. Nachdem Mittagessen ging die Arbeit weiter, die Redaktionsgruppe teilte ihre rausgesuchten Materialien in 5 große Abschnitte und suchte dazu passenden Textabschnitte heraus. Das war ganz schön viel Arbeit, aber nach vielen Diskussionen in der Redaktionssitzung wurde die Arbeit gut bewältigt.
Die Web Bloggruppe hatte die Qual der Wahl aus allen Bildern von den Leuten die einen Fotoapparat dabei hatten eine Vorauswahl zu treffen. Da jeder über 50 Bilder gemacht hatte wurde dies keine leichte Entscheidung allerdings war diese Aufgabe auch mit viel Spaß verbunden, da sehr viele lustige Bilder dabei waren. Vor dem Abendbrot wurde noch schön gesungen. Micha hat mit der Tochter von Marina, Katjuscha, gesungen allerdings hatte Katujuscha am Abend doch keine große Lust noch mit zu singen. Die Filmschnittgruppe hat mit den Materialien der Redaktionsgruppe gearbeitet und die Abschnitte sortiert.
Zum Abend musste diesmal Abendbrot in der Schule her, nur das Problem war das Feiertag war und daher kein Geschäft auf hatte. Also wurde entschlossen dass wir uns Döner kaufen gehen. Nach der Stärkung ging es dann weiter, noch weiter noch bis 22:00 Uhr. Zum Abend hatten wir leider auch einige Personen dabei denen es gar nicht gut ging. An diesem Abend war diesmal kein Treffen möglich da alle zu müde waren und lieber schlafen gehen wollten.
+++ Seminare über Artikel7 und 18 der Allgemeinen Erfassung der Menschenrechte +++
Patricia Pettirsch
Tag 4|Diskriminierung ist für uns:
- Kein Respekt von anderen
- Einschränkung der Lebensweise in Hinsicht auf Kleidung, Haarfarbe, Musikgeschmack
- Psychische und Körperliche Verletzung/Beleidigung
- Keine freie Meinung, Gedanken
- Mobbing
- Ausgrenzung
- Klischees über Völker
- Bewertung Äußerliches Erscheinungsbild in Hinsicht auf Gewicht, Nationalität, Markenklamotten, Alter
- Arme und Reiche werden diskriminiert
- Wenn die Religionsfreiheit nicht ausgeübt werden kann weil der Bau einer Kirche nicht bezahlt werden kann oder die Kirchensteuer nicht gezahlt werden kann
- Schulkleidung obwohl sie die Schüler eigentlich vor Diskriminierung schützen soll da sich nicht alle teure, schöne Kleidung leisten können und mit Uniform alle gleichberechtigt sein sollen
- Bsp.: Jemanden der zu klein ist nicht Basketball spielen zu lassen oder jemanden der nicht dünn genug ist um Model sein zu dürfen
- Bsp.: Frage ob jemand schon 18 Jahre alt ist dabei ist er schon 21 Jahre alt
- Bsp.: Berliner Club lässt zwei türkische Jungs nicht rein und begründet es damit das der Club schon zu voll ist aber lässt danach andere Besucher rein oder sie werden mit der Begründung nicht rein gelassen das sie nicht so schön gekleidet sind usw.
Wir kamen bei der Diskussion über die Diskriminierung zu dem Entschluss dass die Diskriminierung nicht eingeteilt werden kann in richtig oder falsch, es erfolgt so zu sagen keine klare Abgrenzung, das wird in den nachfolgenden Beispielen verdeutlicht wird.
Lehrer sagt zum Schüler:“Nehm deine Mütze ab das ist respektlos mir gegenüber.“ – Schüler:“Nein! Das ist meine Individualität!“
Ein Baby wird getauft aber das kann doch noch gar nicht entscheiden welcher Religion es gerne angehören möchte, hier entscheiden die Eltern für das Kind.
Ein Lehrer holt eine Quasselstrippe aus der letzten Reihe in die erste Reihe damit er oder sie im Unterricht aufpasst. Im ersten Moment fühlt sich der Schüler diskriminiert aber später sieht er oder sie es vielleicht ein.
Es gibt zwei Bänke auf die jeweils einmal Weiße und einmal Schwarze aufgeteilt werden. Das wurde von jemandem so beschlossen weil es einfach besser aussieht.
Wichtig ist um festzustellen ob Diskriminierung vorliegt zu bestimmen WER, WAS, MIT WELCHER ABSICHT, ZU WEM GESAGT HAT, WAS FÜR EINE BEZIEHUNG DIE PERSONEN ZUEINANDER HABEN und WIE DAS GESAGTE VOM EMPFÄNGER AUFGENOMMEN WIRD!
+++ MARIJAS DIARY +++
In this sunning morning, Anne said to us that today is the day of German unification. Today we went to Oceanarium., but we were stopped by police of Stralsund. They have fined us 30 euro. When we told about this to our group, they laughed at us for a long time. Then, we bought tickets for our excursion. We made photo our group with men in a suit of whale. We saw many interesting fishes. We saw a heart of whale, it was bigger. Then we went to see aquariums with different kinds of fish. I saw how beautiful jellyfishes moved, how fighting lobsters. After this we went to the biggest aquarium of museum. There we saw many fishes; there was shark, piranhas and stingrays. Then we went on the roof and there was aquarium with penguins. We saw how they swam in the aquarium, it was very interesting.
After the excursion in Oceanarium, we went to school. At school we told to Miha and Stefan about our excursion and shopping. They listened with interest and smiled. Then we went to the canteen, where we had dinner. After dinner we came back to our work. In the evening we bought fast-food. And then we came back to school again, because we had a lot of work.
We came home at 10 o’clock and went to bed because we were very tired for all the day.
+++ Projekt fiel für drei Stunden ins Wasser +++
Änne Suckow|Patricia Pettirsch
Am Donnerstag ging es wieder pünktlich, wie jeden Tag, um 9 Uhr los. Glücklicherweise ging es den Leuten die am Vortag krank waren wieder bestens. Nach kurzer Besprechung ging es gleich weiter mit dem Arbeiten. Die Morgenbesprechungen wurden immer kürzer da die Aufgaben bereits klar verteilt sind, somit hatten wir jetzt mehr Arbeitszeit.Die Redaktionsgruppe hatte gute Vorarbeit geleistet. Daher war für diese Gruppe eine kreative Pause angesagt in dieser wurde fleißig eingekauft.
Im Filmschnitt wurde jetzt viel gearbeitet. Trotz der vielen Arbeit kamen sie so gut voran das wir diesmal nicht bis 22:00 Uhr bleiben mussten. Diese freie Zeit konnte sehr gut genutzt werden, alle die schwimmen wollten sind in den Hanse Dom gefahren. So waren wir drei Stunden Schwimmen, Springen und Rutschen. Das hat allen viel Spaß gemacht und ihnen hat die nasse Abwechslung sehr gut getan. Zum Abendbrot essen sind alle zum Fastfood MC gefahren, hinterher wurden die Leute aus der Schule abgeholt, die keine Lust zum Schwimmen hatten.
Fazit des Tages: Nach den vielen Tagen der harten Arbeit haben wir uns eine super Belohnung verdient.
+++ Seminare über Artikel7 und 18 der Allgemeinen Erfassung der Menschenrechte +++
Patricia Pettirsch
Tag 5|Epilog
Stark betroffen von Diskriminierung sind nicht nur unterdrückte Religionen und Ausländer sondern auch Menschen die homosexuell sind. Sie werden oft von Menschen mit Vorurteilen behaftet wie zum Beispiel das Homosexualität eine Krankheit sei, das Schwule lieber eine Frau sein wollen, Lesben Männer hassen oder das Homosexualität ist Erziehungssache sei. Die Gruppe der Homosexuellen kämpft seit Jahren für ihre Rechte und erzielte auch schon Erfolg mit immer mehr Respekt von anderen Menschen. Leider gibt es noch immer sehr viele Menschen die schlecht über Homosexuelle denken und ihre Meinung auch öffentlich machen und Homosexuelle sogar stark für ihre Gefühle diskriminieren. Somit trauen sich auch heute nicht alle ihre Sexualität bekannt zu machen weil sie Angst vor den Reaktionen der Anderen haben.
Auch wenn in der heutigen Zeit vielen Menschen schon mehr Respekt eingeräumt wird, gibt es leider immer noch zu viele Menschen die respektlos mit den Randgruppen umgehen und sogar gegen sie vorgehen.
Die Rolle der Frau hat sich ebenso mit den Jahren verändert. Wer bei einer Frau denkt dass sie den ganzen Tag nur zu Hause ist und sich dort um die Kinder kümmert und um den Haushalt, der denkt in altmodischen Klischees. Die moderne Frau von heute macht Karriere, lebt allein oder in einer Patchwork-Familie und lässt sich auf keinen Fall in die Schublade „Hausfrau“ stecken. Jedoch hat es die Frau nicht leicht sich von ihrem Vorurteil zu lösen, sie wird zwar in vielen Ländern als gleichberechtigt angesehen aber trotzdem muss sie z.B. in Punkto Gehalt zurückstecken. Sie verdient ungefähr 21,6% (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/frauen-in-europa-deutschland-ist-bei-lohn-diskriminierung-spitze-a-819389.html) weniger als ein Mann der genau die gleiche Arbeit verrichtet.
Zum Abschluss haben wir uns noch den Kurzfilm „Schwarzfahrer“ angesehen. http://www.youtube.com/watch?v=_7QTGV5jOrM Er handelt von einem Afroamerikaner der in Berlin lebt und dort in eine S-Bahn einsteigt. Der junge Mann fragt eine ältere Dame ob der Platz neben ihr noch frei ist, als sie nicht antwortet setzt er sich kurzer Hand auf den besagten Platz. Die alte Dame fängt an sich über den jungen Mann zu beschweren und geht dabei stark auf seine Rasse ein. In der S-Bahn sind die verschiedenen Reaktionen der Menschen zu beobachten, die der Rede der älteren Dame lauschen, diese deuten auf Zustimmung, Abneigung oder Ignoranz. Als ein Fahrkartenkontrolleur die S-Bahn betritt, holt die alte Frau ihr Ticket aus der Tasche welches der junge Mann, in einem Moment der Unachtsamkeit der Dame, aus den Händen entreißt und es schnell verspeist. Da dies nur ein kleiner Junge mitbekommen hat der sich darüber köstlich amüsiert, naht auch schon der Fahrkartenkontrolleur. Da die alte Dame kein Ticket vorzuweisen hat muss sich aussteigen und eine Strafe bezahlen und ein anderer zufälliger Schwarzfahrer kann unentdeckt weiter fahren.
Zwar ist der Kurzfilm schon etwas älter aber er beschäftigt sich mit einem immer noch aktuellen Thema „Die Ausgrenzung von Minderheiten“. Wie im Kurzfilm zu sehen ist werden von einigen bereits Afroamerika akzeptiert allerdings noch nicht von allen. Deutlich wird in dem Film das gerade die alten Leute ihre festgefahrene Meinung haben, diese hat sich wahrscheinlich in der NS-Zeit verfestigt.
+++ MARIJAS DIARY +++
Today when we came to school, our teachers said to us, that we were going to Aqua Park. We were very happy. Aqua Park was very beautiful; design was in the style of „1000 and One Nights.“ I liked to sit with my friends in Jacuzzi, and then jumped into the water from the five-meter springboard. I like very much outdoor swimming pool, with nice German boys, who weren’t in our group. This evening I will remember forever, because spending time with friends in the pool must bring pleasure. After the swimming pool we went to McDonalds, there I drank tasty latte and had a dinner. After 3 hours in the aqua park everyone was very tired, so we went home. And now I understand that this day was one of the best on our trip.
+++ WIE CLUB MATE IST ALLE ??? +++
Anne Dominikowski
Der letzte Tag unseres Abenteuers, wir machen ein Film, begann eine Stunde später als sonst, schließlich war auch der Plan, die Nacht durchzumachen. Die letzten Aufgaben wurden verteilt, Arbeiten beendet oder einfach die verbleibende Zeit genossen. Davon hatten wir ja nicht mehr viel. Um eins war es dann endlich geschafft. Der Großteil fuhr in den Strelapark um die letzten Euros zu verprassen (damit kann man in der Ukraine so schlecht etwas anfangen, außer als Souvenir.) Manche fuhren auch nur Essen kaufen und dann Heim um eine letzte Dusche und Komfort für die nächsten zwei Tage zu genießen. Beim Abschied von den Gasteltern, die glaube ich allesamt sich um die fremden aus der Ferne, wie um eigene Kinder kümmerten, kamen die ersten Tränen. Um 18 Uhr trotzte Micha dem starken Ostseesturm, sowie dem damit entstandenen Funkenflug und grillte für uns Würstchen und Fleisch.
Stefan Hut stellte erschrocken fest (siehe Titel) das er zu wenig Club Mate gekauft hatte um wach zu bleiben.
Nach kurzer Verschnaufpause verwandelten wir den Redaktions Raum in eine Disko um. Dank eines Freundes von Ole und Stefan(Bon Jovi) hatten wir super Boxen, die uns mit Partymusik beschallten. Ich weiß nicht wie oft wir Lykke Li mit „I Follow Rivers“hörten und wir wünschten uns wohl alle den Ukrainern in die Ukraine folgen zu dürfen. Um 1:00 Uhr nachts weckten wir Galina und Marina und sahen gemeinsam den Rohschnitt unseres Films. Da kam stolz auf. Das hatten Wir geschafft und mit Schweiß bezahlt. Ihr wisst ja noch, wegen der 40°C in der Ukraine. Die Disko konnte weitergehen. Kurz vor drei musste sie aber leider enden und so verwandelte sich alles wieder in den Schulzustand zurück. Auf zum Bahnhof. Oh nein, es war so weit, der Abschied stand bevor. Doch die Tränen konnten wir nur schwer oder gar nicht zurückhalten. Wird man sich wiedersehen oder kann man wenigstens dank social networks Kontakt halten? All das ging in unseren Köpfen vor. Ihr denkt euch vielleicht: „Warum weinen Die, denn sie haben sich doch insgesamt nur 2 Wochen gekannt?! Aber diese wenige Zeit, fast 20 Stunden am Tag und die tolle Unterbringung, da lernt man sich kennen und entwickelt tiefe Freundschaften die man nicht mehr vergisst. So fuhr der Zug einfach mit unseren Freunden weg. Auch jetzt einen Tag später bin ich traurig und denke an die Armen die jetzt immer noch im Zug sitzen müssen und das noch einen ganzen Tag. Da hofft man einfach nur das ein bekanntes Sprichwort in Kraft tritt:
“Man trifft sich immer zwei mal im Leben.“
+++ MARIJAS DIARY +++
Took part in this project, I understand that the main in life is that understanding everyone no matter the color of skin or nationality. Being in Germany I didn’t saw anti-Semitism. Although in Stralsund began persecution of Jews. And now in Stralsund no synagogues and I suspect that Jewish population here also no. I was very upset me, because I still can’t forget that terrible period in the history of humanity and the Jewish people. But thank God it is not, and I can live in peace and not be afraid that I might fall off a bomb at any time. But the loss of 6 million Jews should not be forgotten
+++ WIRKLICH FÜR IMMER? +++
Tamara Solovan
Als wir uns alle verabschieden haben, waren unsere Augen noch nicht trocken. Diesen Abschied war für alle vielleicht der schwerste Abschied im Leben, wenn man einfach im Zug steht und sieht, wie deine enge Freunde auf der Plattform stehen bleiben. Und du fährst irgendwohin, mit Tränen im Herz und in Augen, ohne deine Teilchen des Lebens, Teilchen, das verlassen werden soll. Alle haben noch an deutschen Freunden, unseren Film und an der Unterhaltung am Strand gedacht. Unsere Freundschaft wurde nur vielleicht in 20 Tage geschlossen, trotz bleibt diese Freundschaft in unseren Herzen. Verschiedene Staaten, hunderte Kilometer, Studium, erwachsene Probleme… Werden wir uns noch wiedersehen? Niemand weiß es genau. Jeder war so traurig, dass niemand geschlafen hat, obwohl es eine Party in der Schule die ganze Nacht war. Alle zusammen haben wir Stralsunder Postkarte gelesen, die von unseren Deutschen geschrieben wurde. Dort hat gestanden, dass alles in Stralsund ohne uns leer ist: der Strand, die Kirche, das Ozeaneum, die Schule. Und es war wirklich so…
Aber noch ein Deutscher war mit uns, das war unser Micha, nur er hat mit seinem Lächeln unsere Laune verbessert. Und er hat uns angeboten, einen Spazierrundgang durch das frühzeitige Berlin zu machen. Leider war das Wetter sehr schlecht, es regnete und fast alle Berliner waren zu Hause. Man sagte, Deutschland weinte mit uns, es war auch traurig. Wir waren in Berlin allein, so könnte man denken, dass die Stadt nur auf uns gewartet hat. Obwohl es ganz kalt war und alle sehr nass waren, haben wir einige Sehenswürdigkeiten gesehen. Unsere Träume wurden sich verwirklicht: wir sind durch Museumsinsel gegangen, haben den Brandenburger Tor, Berliner Dom und Reichstag selbst gesehen, und jetzt nicht nur auf den Bildern im Lehrbuch! Die letzte Zeit in Deutschland haben wir nützlich benutzt. Wir haben viele Fotos neben schöne Gebäude und auf den menschenlosen Straßen gemacht. Und noch sind wir mit Berliner U-Bahn gefahren! Kann man mit Stolz sagen: in Kyjiw ist U-Bahn viel größer als im Berlin !!!
Dann wartete auf uns noch ein Abschied, jetzt mit Micha. Das war unglaublich, sich zwei mal pro Tag (vielleicht für immer?..) zu verabschieden. Trotz sollten wir das machen. Mann konnte schon nicht weinen, weil alle Tränen schon beendet wurden. Micha ist in Berlin geblieben, und wir sind mit dem Zug „Berlin – Kraków“ nach Polen gefahren. Müde hat uns zum Schlafen genötigt. Alle träumten an Bahnhof, an Gastfamilien, an Freunden, dort konnte man noch Deutsch sprechen und sich noch ein wenig mit deutsche Freunden zu unterhalten.
In Kraków waren wir nur eine Stunde. Alle wollten etwas essen, aber das Essen konnte man nur mit Zloty bezahlen. Wer polnisches Geld hatte, der hat sehr lecker gegessen.
Und dann wurde unsere Heimkehr fast schief gegangen. Der Zug kam nicht auf das Gleis, wo alle unsere Gepäck waren, sondern auf anderes! In vier Minuten sind wir alle mit der Schallgeschwindigkeit durch die Treppe gelaufen. Aber alles war gut und wir haben den Zug pünktlich erreicht.
Die Nacht sollte sehr leise sein, denn alle sehr müde waren und schlafen wollten. Trotz hatte unser Maxim andere Pläne. Er hat auf die NOTBREMSE gezogen und der Zug hat noch eine halbe Stunde am Bahnhof gestanden. ups jetzt ist es doch online und somit kein Geheimnis mehr…
Nach acht Stunden haben wir die Ukraine erreicht, bzw. Lemberg. Wir hatten noch 12 Stunden vor dem nächsten Zug, deshalb haben wir uns mit einem Fremdenführer verabredet und ein Exkursion durch die Stadt gemacht. Lemberg ist sehr alte Stadt, deshalb war das Bummel sehr interessant. Dann haben wir uns verteilt und schon um 16:00 haben wir uns am Bahnhof getroffen.
In unserem letzten Zug auf dem Weg nach Czernowitz haben wir viel gesungen, lustige Spiele gespielt und unsere unvergessliche Reise nach Deutschland besprochen. Mit Tränen in Augen haben wir gelächelt, als man sich an die Freunden in Deutschland erinnern konnte.
Am Bahnhof in Czernowitz warteten schon uns unsere Eltern. Natürlich haben wir sie vermisst, trotzdem dachte noch jeder an Deutschland…
+++ 28.05.2013 | mal unserem Bundespräsidenten die NEUE CHANCEN DVD geschenkt +++